TENS bei Rückenschmerzen: Elektrodenplatzierung, Dauer, Intensität und Häufigkeit

Sebastian Trimborn
Sebastian Trimborn

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Letzte Akutalisierung: March 14, 2025

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    Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden und können den Alltag stark einschränken. Ob durch Muskelverspannungen, einen Hexenschuss oder einen Bandscheibenvorfall – Schmerzen im Rücken sind unangenehm und oft hartnäckig.

    Eine bewährte Methode zur Schmerzlinderung ist die Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS). Doch wie genau funktioniert sie, und wie wendet man sie richtig an?

    Hier erfährst du alles zur korrekten Elektrodenplatzierung, richtigen Dauer, optimalen Intensität und empfohlenen Häufigkeit der TENS-Anwendung.

    Wie funktioniert TENS bei Rückenschmerzen?

    TENS nutzt elektrische Impulse, die über auf der Haut angebrachte Elektroden abgegeben werden. Diese Impulse stimulieren die Nerven und können dabei helfen:

    • Schmerzsignale zu blockieren, sodass sie vom Gehirn weniger wahrgenommen werden
    • Die Durchblutung zu verbessern, wodurch sich Verspannungen schneller lösen
    • Die körpereigene Produktion von Endorphinen (natürliche Schmerzmittel) zu fördern

    TENS wird häufig zur Behandlung von akuten und chronischen Rückenschmerzen eingesetzt, unter anderem bei:

    Elektrodenplatzierung für die TENS-Therapie bei Rückenschmerzen

    Die korrekte Platzierung der Elektroden entscheidet über die Wirksamkeit der Behandlung. Je nach Schmerzbereich gibt es unterschiedliche Möglichkeiten:

    1. Elektrodenplatzierung für den oberen Rücken

    Für Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich:

    • Zwei Elektroden parallel zur Wirbelsäule auf den betroffenen Muskeln anbringen
    • Bei Schulterschmerzen eine Elektrode direkt auf die schmerzende Stelle und die zweite etwas versetzt positionieren

    2. Elektrodenplatzierung für den unteren Rücken

    Für Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule, beispielsweise bei einem Hexenschuss oder Bandscheibenvorfall:

    • Zwei Elektroden links und rechts neben der Wirbelsäule auf Höhe der schmerzenden Stelle platzieren
    • Alternativ vier Elektroden in einem Quadrat um den Schmerzbereich anbringen

    3. Elektrodenplatzierung bei Ischias-Schmerzen

    Wenn die Schmerzen vom unteren Rücken ins Bein ausstrahlen:

    • Zwei Elektroden im unteren Rückenbereich
    • Zwei weitere entlang des Ischiasnervs (Gesäß und Oberschenkel)

    Dauer und Intensität der TENS-Behandlung

    Wie lange sollte eine TENS-Behandlung dauern?

    • Eine Sitzung dauert in der Regel 20 bis 45 Minuten
    • Bei akuten Schmerzen sind bis zu drei Anwendungen pro Tag möglich
    • Bei chronischen Schmerzen reicht oft eine bis zwei Anwendungen täglich

    Welche Intensität ist optimal?

    Die Intensität der elektrischen Impulse sollte individuell angepasst werden:

    • Leichtes Kribbeln – niedrige Intensität, ideal für empfindliche Bereiche
    • Deutliches Pulsieren – mittlere Intensität, gut bei Muskelverspannungen
    • Starkes Ziehen ohne Schmerz – höhere Intensität, sinnvoll bei starken Schmerzen

    Wichtig ist, dass die Intensität angenehm bleibt. Wenn die Muskeln anfangen zu zucken, ist die Stärke zu hoch.

    Beim OrthoMechanik Tens Gerät ist das Tiefengewebe Programm für die Behandlung besonders geeignet. 

     

    Wie oft sollte man TENS anwenden?

    Die Häufigkeit hängt von der Art der Schmerzen ab:

    • Akute Schmerzen (z. B. Hexenschuss): Bis zu drei Anwendungen täglich mit mindestens 30 Minuten Pause dazwischen
    • Chronische Schmerzen (z. B. Bandscheibenvorfall): Ein- bis zweimal täglich über mehrere Wochen

    Nach etwa vier Wochen regelmäßiger Nutzung empfiehlt es sich, eine Pause einzulegen oder mit einem Arzt über die weitere Anwendung zu sprechen.

    Wann sollte man TENS nicht anwenden?

    TENS ist für viele Menschen sicher, aber in bestimmten Fällen nicht geeignet. Die Anwendung sollte vermieden werden bei:

    • Herzschrittmachern oder anderen elektronischen Implantaten
    • Schwangerschaft, insbesondere im Bauchbereich
    • Offenen Wunden oder Hautreizungen an den Elektrodenstellen
    • Epilepsie, da elektrische Impulse Anfälle auslösen könnten

    Wer unsicher ist, sollte vor der Anwendung einen Arzt konsultieren.

    Erfahrungen & Fazit: Lohnt sich TENS bei Rückenschmerzen?

    Viele Anwender berichten von einer spürbaren Schmerzreduktion durch TENS, besonders bei Verspannungen, Hexenschuss und Ischias-Beschwerden.

    Vorteile der TENS-Therapie:

    • Schmerzbehandlung ohne Medikamente
    • Einfache Anwendung zu Hause
    • Kaum Nebenwirkungen

    Nachteile der TENS-Therapie:

    • Keine Heilung, sondern nur Linderung der Schmerzen
    • Nicht jeder spricht gleich gut auf die Behandlung an

    Wer unter Rückenschmerzen leidet, kann mit TENS eine effektive Möglichkeit zur Linderung finden. Die richtige Kombination aus Elektrodenplatzierung, Dauer und Intensität ist entscheidend für den Erfolg.

    FAQ – Häufig gestellte Fragen

    Kann TENS einen Bandscheibenvorfall heilen?

    Nein, TENS lindert lediglich die Schmerzen, kann aber die Ursache nicht beheben. Eine ärztliche Behandlung bleibt notwendig.

    Kann man TENS mit Wärme kombinieren?

    Ja, eine Wärmeanwendung vor der TENS-Behandlung kann die Muskeln entspannen und die Wirkung verbessern.

    Ist TENS besser als eine Massage?

    Beides hat Vorteile. TENS wirkt direkt auf die Nerven, während Massagen die Muskeln lockern. Eine Kombination kann sinnvoll sein.


     

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