TENS Elektrodenplatzierung von Nacken bis Fuß (inkl. EMS-Anwendung)

Sebastian Trimborn
Sebastian Trimborn

Autor

Therapeutisch geprüft von

Dora Dickhoff

Letzte Akutalisierung: December 02, 2024

Die TENS-Therapie (Transkutane Elektrische Nervenstimulation) und EMS-Training (Elektrische Muskelstimulation) bieten vielfältige Möglichkeiten zur Schmerzlinderung und Muskelstärkung. Doch der Schlüssel zum Erfolg liegt in der richtigen Platzierung der Elektroden.

In diesem Artikel findest du eine vollständige Anleitung zur Elektrodenplatzierung – vom Nacken bis zu den Füßen. Egal, ob du TENS für Schmerzen oder EMS für Muskeltraining einsetzt: Mit dieser Übersicht deckst du alle wichtigen Körperbereiche ab!

Wichtige Tipps vor dem Anbringen der Elektroden

Bevor du loslegst, solltest du ein paar Dinge beachten:

  • Saubere und trockene Haut: Stelle sicher, dass die Hautpartien fettfrei, trocken und frei von Wunden sind.
  • Entspannung: Nimm eine bequeme Position ein, bevor du die Elektroden platzierst.
  • Ausreichender Abstand: Die Elektroden sollten nicht zu nah aneinander liegen (mindestens 2–3 cm).

💡 Tipp: Überprüfe die Haftung der Elektroden. Wenn sie nicht mehr gut kleben, tausche sie aus, um Hautreizungen zu vermeiden.

TENS Elektrodenplatzierung: Schmerzbehandlung von Kopf bis Fuß

1. Nacken 

Elektrodenplatzierung:

  • Zwei Elektroden rechts und links neben der Wirbelsäule auf Höhe der Schmerzen.
  • Alternativ: Eine Elektrodenpaar auf jede Seite des Nackens (Abbildung links) oder jeweils eine Elektrode auf jede Seite neben der Brustwirbelsäule (Abbildung rechts)

💡 Tipp: Verwende niedrige Intensitäten, da die Nackenmuskulatur empfindlich ist.

Rückansicht einer Frau mit blonden Haaren, die Elektroden für eine TENS- oder EMS-Behandlung im Nacken- und Schulterbereich trägt. Auf der linken Seite des Bildes befinden sich zwei Elektrodenpaare (blau und rot) auf der oberen Schulter und dem oberen Rücken. Auf der rechten Seite sind die Elektroden in einer alternativen Anordnung platziert, mit jeweils einem Paar auf den Schultern und eines auf den oberen Rückenmuskeln.

2. Schulter

TENS hilft bei Schulterschmerzen oder bei Schmerzen, die bis in den Arm ausstrahlen.

Elektrodenplatzierung Schulter:

Seitenansicht einer Frau mit blonden Haaren, die Elektroden für eine TENS- oder EMS-Behandlung an der Schulter und am Oberarm trägt. Zwei rote Elektroden befinden sich auf der Vorderseite der Schulter und am Trizeps, während zwei blaue Elektroden auf der Rückseite der Schulter und am Bizeps angebracht sind. Die Platzierung zeigt eine mögliche Konfiguration zur Schmerzlinderung oder Muskelstimulation im Schulter- und Oberarmbereich

 

3. Hals- und Brustwirbelsäule (HWS- und BWS-Syndrom)

Rückenschmerzen, besonders im oberen Bereich, sind häufig – und hier ist TENS besonders wirksam.

Elektrodenplatzierung:

  • Untere Halswirbelsäule: Zwei Elektroden links und rechts der Wirbelsäule im schmerzenden Bereich.
  • Brustwirbelsäule: Jeweils eine Elektrode auf jeder Seite des Rückens, etwa in Höhe der Schulterblätter.

💡 Achtung: Lege die Elektroden nie direkt auf die Wirbelsäule.

 

4. Lendenwirbelsäule (LWS-Syndrom)

Für Schmerzen im unteren Rücken kannst du die Elektroden direkt an den schmerzenden Stellen platzieren.

Elektrodenplatzierung Lendenwirbelsäule:

  • Zwei Elektroden rechts und links neben der Wirbelsäule im unteren Rücken.
  • Alternativ kannst du die Elektroden diagonal anordnen, um eine größere Fläche abzudecken.
Darstellung der Elektrodenplatzierung für die Lendenwirbelsäule (LWS): Links Variante 1, bei der die Elektroden seitlich nebeneinander angeordnet sind, blau oben (1) und rot unten (2). Rechts Variante 2, bei der die Elektroden überkreuz angeordnet sind, ebenfalls blau oben (1) und rot unten (2). Die Platzierung erfolgt im unteren Rückenbereich unterhalb eines dunklen Oberteils

5. Hüftschmerzen und Ischialgie

Ischiasschmerzen strahlen oft von der Hüfte bis ins Bein aus. Mit der richtigen Platzierung kannst du die Schmerzen effektiv lindern.

Elektrodenplatzierung Hüfte:

  • Eine Elektrode auf der schmerzenden Stelle der Hüfte.
  • Die zweite Elektrode etwas weiter unten am Oberschenkel oder Gesäß.
Darstellung der Elektrodenplatzierung für Ischias und Hüfte: Links zeigt eine blaue Elektrodenmarkierung (1 und 2) am seitlichen Oberschenkel und Hüftbereich der linken Körperseite. Rechts zeigt eine rote Elektrodenmarkierung (1 und 2) in ähnlicher Anordnung am seitlichen Oberschenkel und Hüftbereich der rechten Körperseite. Beide Platzierungen sind an einer Person in Unterwäsche illustriert.

6. Ellenbogenschmerzen (Tennisarm und Golferarm)

Schmerzen im Ellenbogen, wie beim Tennis- oder Golferarm, lassen sich gezielt behandeln.

Elektrodenplatzierung Ellenbogen:

  • Eine Elektrode direkt auf der schmerzenden Stelle (äußere Seite bei Tennisarm, innere Seite bei Golferarm).
  • Die zweite Elektrode am Unterarm, etwa 5–10 cm entfernt.

 

Darstellung der Elektrodenplatzierung für den Ellenbogen: Links Variante 1 mit blauen Elektroden (1 und 2), die seitlich am Oberarm und Unterarm platziert sind. Rechts Variante 2 mit roten Elektroden (1 und 2), die vorderseitig am Oberarm und Unterarm angebracht sind. Beide Platzierungen sind an einer Person mit freiem Oberkörper dargestellt.

7. Hand- und Handgelenkschmerzen

TENS kann bei Handschmerzen oder Beschwerden im Handgelenk (z. B. durch Überlastung) helfen.

Elektrodenplatzierung Hand:

  • Eine Elektrode auf der Handfläche und die zweite auf dem Handrücken.
  • Alternativ: Eine Elektrode am Handgelenk und die andere am Unterarm.
Darstellung der Elektrodenplatzierung für die Hand: Links Variante 1 mit blauen Elektroden (1 und 2), die auf der Handoberfläche und am Handgelenk platziert sind. Rechts Variante 2 mit roten Elektroden (1 und 2), die auf der Handinnenfläche und am unteren Handgelenk angebracht sind. Beide Platzierungen sind an einer sitzenden Person mit grauem Oberteil dargestellt.

8. Knie

Knieschmerzen sind ein häufiger Einsatzbereich für TENS, z. B. bei Arthrose oder nach Verletzungen.

Elektrodenplatzierung Knie:

Darstellung der Elektrodenplatzierung für Knie-TENS- oder EMS-Anwendungen: Vier Elektroden sind um das Knie einer stehenden Person platziert. Oben eine rote Elektrode (1) auf dem Oberschenkel, seitlich links und rechts je eine blaue Elektrode (1 und 2), sowie unten eine rote Elektrode (2) auf der Vorderseite der Wade. Die Elektroden sind farblich und numerisch gekennzeichnet.

9. Oberschenkel

Oberschenkelschmerzen können durch Muskelverspannungen oder Überlastungen entstehen.

Elektrodenplatzierung Oberschenkel:

  • Vorderseite: Zwei Elektroden vertikal entlang des Quadrizepsmuskels.
  • Seitlich: Entlang des Iliotibialbands (IT-Band).
  • Rückseite: Auf die schmerzenden Stellen der hinteren Oberschenkelmuskulatur (Hamstrings).
Darstellung der Elektrodenplatzierung am Oberschenkel: Links die Vorderseite mit roten (1 und 2) und blauen Elektroden (1 und 2), wobei die roten Elektroden auf der Innenseite und die blauen auf der Außenseite des Oberschenkels positioniert sind. Rechts die Rückseite des Oberschenkels mit der gleichen Anordnung – rote Elektroden innen und blaue außen. Die Platzierungen sind an stehenden Personen dargestellt.

10. Schienbein und Waden

Die Elektrodenplatzierung am Schienbein und der Wade kannst du wie folgt vornehmen: 

Darstellung der Elektrodenplatzierung für Schienbein und Wade: Links zeigt die Platzierung am Schienbein mit blauen Elektroden (1 und 2), eine im oberen Bereich und eine im unteren Bereich des Schienbeins. Rechts zeigt die Platzierung an der Wade mit roten Elektroden (1 und 2), eine im unteren und eine im oberen Bereich der Wade. Die Positionen sind jeweils an stehenden Personen dargestellt.

11. Fuß- und Fersenschmerzen

Schmerzen in den Füßen, z. B. durch Plantarfasziitis oder einen Fersensporn, lassen sich mit TENS gut behandeln.

Elektrodenplatzierung Fuß:

  • Eine Elektrode unter der Ferse und die andere auf dem Spann.
  • Alternativ: Eine Elektrode an der Ferse und die andere am Ballen.
Darstellung der Elektrodenplatzierung für die Fußsohle: Links Variante 1 mit blauen Elektroden (1 und 2), eine am Fersenbereich und eine seitlich am Fußgewölbe. Rechts Variante 2 mit roten Elektroden (1 und 2), eine zentral im Bereich der Fußsohle und die andere am Ballen unter den Zehen. Die Platzierungen sind jeweils an einer Fußsohle dargestellt.

Häufige Fehler und wie du sie vermeidest

  • Elektroden zu nah aneinander: Mindestens 2–3 cm Abstand zwischen den Pads lassen, um den Stromfluss nicht zu stören.
  • Falsche Intensität: Starte immer mit einer niedrigen Intensität und erhöhe sie langsam.
  • Abgenutzte Elektroden: Alte Elektroden kleben schlecht und reduzieren die Wirksamkeit.

Fazit: Perfekte Elektrodenplatzierung für jeden Körperbereich

Ob bei Schmerzen oder für EMS-Training – die richtige Elektrodenplatzierung ist entscheidend, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Mit dieser Anleitung kannst du TENS und EMS gezielt anwenden, egal ob im Nacken, Rücken, Knie oder an den Füßen.