Die TENS-Therapie (Transkutane Elektrische Nervenstimulation) und EMS-Training (Elektrische Muskelstimulation) bieten vielfältige Möglichkeiten zur Schmerzlinderung und Muskelstärkung. Doch der Schlüssel zum Erfolg liegt in der richtigen Platzierung der Elektroden.
In diesem Artikel findest du eine vollständige Anleitung zur Elektrodenplatzierung – vom Nacken bis zu den Füßen. Egal, ob du TENS für Schmerzen oder EMS für Muskeltraining einsetzt: Mit dieser Übersicht deckst du alle wichtigen Körperbereiche ab!
Wichtige Tipps vor dem Anbringen der Elektroden
Bevor du loslegst, solltest du ein paar Dinge beachten:
- Saubere und trockene Haut: Stelle sicher, dass die Hautpartien fettfrei, trocken und frei von Wunden sind.
- Entspannung: Nimm eine bequeme Position ein, bevor du die Elektroden platzierst.
- Ausreichender Abstand: Die Elektroden sollten nicht zu nah aneinander liegen (mindestens 2–3 cm).
💡 Tipp: Überprüfe die Haftung der Elektroden. Wenn sie nicht mehr gut kleben, tausche sie aus, um Hautreizungen zu vermeiden.
TENS Elektrodenplatzierung: Schmerzbehandlung von Kopf bis Fuß
1. Nacken
Elektrodenplatzierung:
- Zwei Elektroden rechts und links neben der Wirbelsäule auf Höhe der Schmerzen.
- Alternativ: Eine Elektrodenpaar auf jede Seite des Nackens (Abbildung links) oder jeweils eine Elektrode auf jede Seite neben der Brustwirbelsäule (Abbildung rechts)
💡 Tipp: Verwende niedrige Intensitäten, da die Nackenmuskulatur empfindlich ist.
2. Schulter
TENS hilft bei Schulterschmerzen oder bei Schmerzen, die bis in den Arm ausstrahlen.
Elektrodenplatzierung Schulter:
3. Hals- und Brustwirbelsäule (HWS- und BWS-Syndrom)
Rückenschmerzen, besonders im oberen Bereich, sind häufig – und hier ist TENS besonders wirksam.
Elektrodenplatzierung:
- Untere Halswirbelsäule: Zwei Elektroden links und rechts der Wirbelsäule im schmerzenden Bereich.
- Brustwirbelsäule: Jeweils eine Elektrode auf jeder Seite des Rückens, etwa in Höhe der Schulterblätter.
💡 Achtung: Lege die Elektroden nie direkt auf die Wirbelsäule.
4. Lendenwirbelsäule (LWS-Syndrom)
Für Schmerzen im unteren Rücken kannst du die Elektroden direkt an den schmerzenden Stellen platzieren.
Elektrodenplatzierung Lendenwirbelsäule:
- Zwei Elektroden rechts und links neben der Wirbelsäule im unteren Rücken.
- Alternativ kannst du die Elektroden diagonal anordnen, um eine größere Fläche abzudecken.
5. Hüftschmerzen und Ischialgie
Ischiasschmerzen strahlen oft von der Hüfte bis ins Bein aus. Mit der richtigen Platzierung kannst du die Schmerzen effektiv lindern.
Elektrodenplatzierung Hüfte:
- Eine Elektrode auf der schmerzenden Stelle der Hüfte.
- Die zweite Elektrode etwas weiter unten am Oberschenkel oder Gesäß.
6. Ellenbogenschmerzen (Tennisarm und Golferarm)
Schmerzen im Ellenbogen, wie beim Tennis- oder Golferarm, lassen sich gezielt behandeln.
Elektrodenplatzierung Ellenbogen:
- Eine Elektrode direkt auf der schmerzenden Stelle (äußere Seite bei Tennisarm, innere Seite bei Golferarm).
- Die zweite Elektrode am Unterarm, etwa 5–10 cm entfernt.
7. Hand- und Handgelenkschmerzen
TENS kann bei Handschmerzen oder Beschwerden im Handgelenk (z. B. durch Überlastung) helfen.
Elektrodenplatzierung Hand:
- Eine Elektrode auf der Handfläche und die zweite auf dem Handrücken.
- Alternativ: Eine Elektrode am Handgelenk und die andere am Unterarm.
8. Knie
Knieschmerzen sind ein häufiger Einsatzbereich für TENS, z. B. bei Arthrose oder nach Verletzungen.
Elektrodenplatzierung Knie:
9. Oberschenkel
Oberschenkelschmerzen können durch Muskelverspannungen oder Überlastungen entstehen.
Elektrodenplatzierung Oberschenkel:
- Vorderseite: Zwei Elektroden vertikal entlang des Quadrizepsmuskels.
- Seitlich: Entlang des Iliotibialbands (IT-Band).
- Rückseite: Auf die schmerzenden Stellen der hinteren Oberschenkelmuskulatur (Hamstrings).
10. Schienbein und Waden
Die Elektrodenplatzierung am Schienbein und der Wade kannst du wie folgt vornehmen:
11. Fuß- und Fersenschmerzen
Schmerzen in den Füßen, z. B. durch Plantarfasziitis oder einen Fersensporn, lassen sich mit TENS gut behandeln.
Elektrodenplatzierung Fuß:
- Eine Elektrode unter der Ferse und die andere auf dem Spann.
- Alternativ: Eine Elektrode an der Ferse und die andere am Ballen.
Häufige Fehler und wie du sie vermeidest
- Elektroden zu nah aneinander: Mindestens 2–3 cm Abstand zwischen den Pads lassen, um den Stromfluss nicht zu stören.
- Falsche Intensität: Starte immer mit einer niedrigen Intensität und erhöhe sie langsam.
- Abgenutzte Elektroden: Alte Elektroden kleben schlecht und reduzieren die Wirksamkeit.
Fazit: Perfekte Elektrodenplatzierung für jeden Körperbereich
Ob bei Schmerzen oder für EMS-Training – die richtige Elektrodenplatzierung ist entscheidend, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Mit dieser Anleitung kannst du TENS und EMS gezielt anwenden, egal ob im Nacken, Rücken, Knie oder an den Füßen.