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Kennst Du das? Nach einem langen Tag vor dem Bildschirm oder einer stressigen Besprechung spürst Du plötzlich ein Ziehen im Hinterkopf. Dein Nacken ist steif, die Schultern fühlen sich hart an und dann setzen sie ein: Kopfschmerzen durch Verspannungen. Und ehe Du Dich versiehst, wird aus einem stressigen Tag ein schmerzgeplagter Abend. In diesem Artikel schauen wir uns an, wie diese Art von Kopfschmerzen entsteht, worauf Du achten solltest und welche hilfreichen Maßnahmen Du selbst anwenden kannst.
Was sind Kopfschmerzen durch Verspannungen?
Meist beginnt das Ziehen im Nacken, zieht über den Hinterkopf bis zur Stirn oder sogar bis in die Schläfen. Oft fühlt es sich an, als würde ein zu enger Helm drücken. Die gute Nachricht: Kopfschmerzen durch Verspannungen gelten in der Regel nicht als gefährlich. Aber sie können die Lebensqualität deutlich einschränken. Vor allem, wenn sie regelmäßig auftreten.
Hinweis: Sollten die Schmerzen anhalten, sich verschlimmern oder mit weiteren Beschwerden einhergehen, ist ärztlicher Rat notwendig.
Warum Verspannungen Kopfschmerzen auslösen
1. Muskuläre Dysbalancen
Langes Sitzen, einseitige Belastungen oder Stress führen dazu, dass bestimmte Muskeln dauerhaft angespannt bleiben, besonders im Nacken-Schulter-Bereich. Diese überbelasteten Muskeln verhärten sich, werden schlechter durchblutet und senden Schmerzsignale aus.
2. Faszien spielen eine Rolle
Faszien sind bindegewebige Strukturen, die unsere Muskeln umhüllen. Werden sie durch Bewegungsmangel oder Fehlhaltungen zu fest oder verkleben, kann das die Beweglichkeit einschränken und ebenfalls zu Schmerzen führen, die bis in den Kopf ausstrahlen.
3. Triggerpunkte
Ein Triggerpunkt ist ein überempfindlicher Punkt im Muskelgewebe. Wird dieser Punkt aktiviert (etwa durch Druck oder Bewegung), kann er ausstrahlende Schmerzen verursachen, oft an ganz anderen Stellen als die eigentliche Quelle. Triggerpunkte im Schulter- oder Nackenbereich gelten als häufige Auslöser für Spannungskopfschmerzen.
Symptome
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Dumpfer, beidseitiger Kopfschmerz
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Druckgefühl um Stirn oder Hinterkopf
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Verspannungsgefühl im Nacken
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Besserung durch Bewegung oder Wärme
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Keine Begleitsymptome wie Sehstörungen oder Erbrechen (wie z. B. bei Migräne)
Wichtig: Bei Unsicherheiten oder ungewöhnlichen Symptomen solltest Du ärztlichen Rat einholen. Insbesondere wenn die Kopfschmerzen plötzlich, sehr stark oder in Kombination mit neurologischen Ausfällen auftreten.
Was kann helfen?
Wichtig ist, dass Du verschiedene Ansätze ausprobierst, um herauszufinden, was Dir persönlich am besten hilft. Diese Maßnahmen dienen lediglich als Hilfe und ersetzen keine ärztliche Diagnose und Therapie.
1. Gezielte Bewegung & Dehnung
Sanfte Mobilisationsübungen für Nacken und Schultern können helfen, Verspannungen zu lösen:
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Kopf langsam nach links und rechts neigen
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Schulterkreisen
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Dehnungen für die Halswirbelsäule
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Kurze Bewegungspausen im Arbeitsalltag
2. Massagepistole
Eine Massagepistole arbeitet mit Vibrationen bzw. perkussiver Therapie, um tief sitzende Muskelverspannungen zu lösen. Besonders wirksam an Nacken, Schultern und Trapezmuskel. Bitte beachte: Niemals direkt auf der Wirbelsäule anwenden und bei Unsicherheit Rücksprache mit Physiotherapeut oder Arzt halten.
3. Faszienrolle oder Faszienball
Faszientraining ist mehr als ein Trend. Mit gezieltem Rollen der betroffenen Körperpartien (z. B. mit einer Faszienrolle im oberen Rücken oder einem Faszienball zwischen Schulterblatt und Wand) kannst Du Verklebungen lösen und die Beweglichkeit fördern.
4. Akupressurmatte
Die Anwendung einer Akupressurmatte kann die Durchblutung fördern, das vegetative Nervensystem beruhigen und helfen, muskuläre Spannungen zu reduzieren. Bereits 15–20 Minuten Liegezeit täglich können bei regelmäßiger Anwendung Linderung verschaffen.
5. Wärmeanwendungen
Wärme entspannt Muskulatur und Faszien. Hilfreich sind:
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Wärmepflaster oder Kirschkernkissen
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Wärmflasche im Nacken
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Wärmebäder mit entspannenden Zusätzen (z. B. Lavendel)
6. Ergonomische Anpassungen
Ein häufiger Auslöser für Nackenverspannung ist ein ungünstiger Arbeitsplatz:
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Bildschirm auf Augenhöhe
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Aufrechte Sitzhaltung
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Ergonomischer Stuhl
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Regelmäßige Bewegungspausen
Prävention
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Baue regelmäßige Bewegung in Deinen Alltag ein – kleine Spaziergänge, Dehnübungen oder leichtes Training reichen oft schon aus.
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Achte auf Deine Haltung, vor allem bei sitzender Tätigkeit.
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Reduziere Stress durch bewusste Auszeiten, Meditation oder Atemübungen.
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Vermeide ständiges Handy-Starren („Handy-Nacken“).
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Trinke ausreichend Wasser, denn Dehydration kann Kopfschmerzen verstärken.
Wann solltest Du medizinischen Rat suchen?
Auch wenn Kopfschmerzen durch Verspannungen in den meisten Fällen harmlos sind, gibt es Situationen, in denen ärztliche Abklärung notwendig ist:
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Plötzlich einsetzender, sehr starker Schmerz
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Kopfschmerz in Verbindung mit Fieber, Nackensteifigkeit oder neurologischen Ausfällen
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Häufige, chronische Kopfschmerzen ohne erkennbare Ursache
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Keine Besserung trotz Selbstbehandlung über mehrere Tage
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
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Wie lange dauern Kopfschmerzen durch Verspannungen?
Das variiert, von wenigen Stunden bis hin zu mehreren Tagen. Je früher Du aktiv wirst, desto schneller kannst Du die Symptome lindern. -
Hilft Magnesium bei Verspannungen?
Magnesium kann unterstützend wirken, vor allem wenn muskuläre Krämpfe oder Stressbelastungen beteiligt sind. Eine ärztliche Rücksprache zur Dosierung ist empfehlenswert. -
Kann eine Massage helfen?
Ja, eine gezielte Massage durch geschulte Fachkräfte oder sanfte Selbstmassage kann Verspannungen lösen und die Beschwerden lindern.
Fazit
Kopfschmerzen durch Verspannungen sind lästig, aber sie sind in den meisten Fällen gut behandelbar, wenn Du rechtzeitig gegensteuerst. Nimm die Warnsignale Deines Körpers ernst, achte auf Haltung, Bewegung und kleine Auszeiten im Alltag. Und nutze unterstützende Hilfsmittel, um Spannungen gezielt zu lösen.