Durchblutungsstörungen – Ein weit verbreitetes Problem
Durchblutungsstörungen gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen, insbesondere im höheren Alter oder bei bestimmten Grunderkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK). Wenn die Blutversorgung in den Beinen, Armen oder anderen Körperregionen eingeschränkt ist, können Symptome wie:
- Kalte Hände und Füße
- Kribbeln oder Taubheitsgefühle
- Schmerzen oder Muskelkrämpfe
- Wundheilungsstörungen
auftreten. Eine unzureichende Durchblutung kann langfristig ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Daher ist es wichtig, Maßnahmen zur Verbesserung der Blutzirkulation zu ergreifen – und genau hier kommt die TENS-Therapie ins Spiel.
Wie kann ein TENS-Gerät die Durchblutung fördern?
Was ist TENS überhaupt?
TENS steht für Transkutane Elektrische Nervenstimulation. Dabei werden über Elektroden auf der Haut schwache elektrische Impulse abgegeben, die bestimmte Nerven stimulieren. Diese Technik wird in der Schmerztherapie seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt – doch kann sie auch die Durchblutung verbessern?
TENS und die Blutzirkulation
Studien zeigen, dass elektrische Impulse die Durchblutung positiv beeinflussen können. Die Mechanismen dahinter:
✅ Gefäßerweiterung: Die elektrische Stimulation sorgt für eine verstärkte Ausschüttung von Stickstoffmonoxid, das die Blutgefäße erweitert und so die Durchblutung fördert.
✅ Muskelaktivierung: Die Impulse regen die Muskulatur an, wodurch eine Art „Pumpmechanismus“ entsteht, der das Blut besser zirkulieren lässt – vergleichbar mit einem sanften Training.
✅ Schmerzlinderung: Viele Durchblutungsstörungen gehen mit Schmerzen einher. TENS kann helfen, diese zu reduzieren, sodass Betroffene wieder aktiver werden können.
Für wen ist die TENS-Therapie bei Durchblutungsstörungen geeignet?
Die Anwendung eines TENS-Geräts kann insbesondere für folgende Personengruppen vorteilhaft sein:
- Menschen mit peripheren Durchblutungsstörungen (z. B. pAVK)
- Patienten mit diabetischer Neuropathie
- Personen mit chronischen Muskelverspannungen, die die Durchblutung einschränken
- Menschen mit Rückenschmerzen oder Nervenreizungen, die durch eine verbesserte Blutzirkulation gelindert werden können
Wichtig: Personen mit Herzschrittmacher, Epilepsie oder akuten Gefäßverschlüssen sollten vor der Anwendung unbedingt Rücksprache mit ihrem Arzt halten.
TENS-Gerät richtig anwenden für eine bessere Durchblutung
Die korrekte Anwendung eines TENS-Geräts ist entscheidend für den Erfolg der Therapie. Hier sind die wichtigsten Schritte:
1. Elektroden richtig platzieren
- Bei Durchblutungsstörungen in den Beinen: Elektroden entlang der Wadenmuskulatur oder am Oberschenkel platzieren
- Bei Problemen in den Armen: Auf den Unterarm- oder Oberarmmuskeln befestigen
- Bei Rückenschmerzen: An den entsprechenden Schmerzpunkten entlang der Wirbelsäule
Hier erfährst du mehr darüber, wie du dein TENS-Gerät richtig anwendest.
2. Die richtige Intensität wählen
- Starte mit einer niedrigen Intensität und steigere langsam, bis ein angenehmes Kribbeln spürbar ist
- Zu starke Impulse können unangenehm sein – TENS sollte immer schmerzfrei bleiben
3. Dauer und Häufigkeit beachten
- Anwendungsdauer: 20–30 Minuten pro Sitzung
- Häufigkeit: 1–2-mal täglich für optimale Ergebnisse
4. Regelmäßige Anwendung für nachhaltige Ergebnisse
- TENS wirkt nicht sofort – regelmäßige Anwendungen über mehrere Wochen sind nötig, um spürbare Verbesserungen zu erzielen
Welche weiteren Maßnahmen helfen bei Durchblutungsstörungen?
Neben der TENS-Therapie gibt es weitere Maßnahmen, die die Durchblutung verbessern können:
🥦 Gesunde Ernährung: Omega-3-Fettsäuren, grünes Blattgemüse und Nüsse fördern die Gefäßgesundheit.
🏃 Bewegung: Regelmäßiges Spazierengehen oder sanfte Sportarten wie Radfahren regen die Blutzirkulation an.
💧 Ausreichend Wasser trinken: Dehydrierung kann die Durchblutung verschlechtern.
🚭 Rauchen aufgeben: Nikotin verengt die Blutgefäße und verschlechtert die Durchblutung erheblich.
Fazit: Ist ein TENS-Gerät bei Durchblutungsstörungen sinnvoll?
Ja, die TENS-Therapie kann eine sinnvolle Ergänzung zur Verbesserung der Durchblutung sein. Durch die Stimulation der Nerven und Muskulatur kann sie:
✔ Die Blutgefäße erweitern
✔ Die Durchblutung in den betroffenen Regionen verbessern
✔ Schmerzen lindern und die Mobilität fördern
Allerdings sollte TENS nicht als alleinige Behandlungsmethode betrachtet werden. Eine Kombination aus Bewegung, gesunder Ernährung und gegebenenfalls medizinischer Therapie bringt die besten Ergebnisse.
Wenn du ein TENS-Gerät ausprobieren möchtest, achte darauf, es korrekt anzuwenden und bei bestehenden Vorerkrankungen mit deinem Arzt zu sprechen.