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Erinnerst Du Dich an Deine letzte Ziellinie? Ob Ironman oder Challenge Roth – das Gefühl bleibt unvergessen: erschöpfend, schmerzhaft, und gleichzeitig absolut überwältigend. Doch sobald das Adrenalin nachlässt, meldet sich der Körper möglicherweise mit Muskelkater, der alles andere als harmlos ist.
Genau hier kommt TENS ins Spiel: die transkutane elektrische Nervenstimulation. Aber was steckt eigentlich dahinter? In diesem Artikel erfährst Du, wie TENS Deine Regeneration nach einem Langstreckenlauf oder Triathlon unterstützen kann – und worauf Du dabei unbedingt achten solltest.
Was ist TENS eigentlich?
TENS steht für „Transkutane Elektrische Nervenstimulation“. Dabei werden über auf der Haut platzierte Elektroden sanfte elektrische Impulse an das Nervensystem abgegeben. Das Ziel: Schmerzlinderung und Muskelentspannung – ohne Medikamente und nicht-invasiv.
Wie funktioniert TENS bei der Regeneration?
Nach beispielsweise einem Langstreckenlauf ist der Körper physisch am Limit. Muskeln sind überbeansprucht und das Bindegewebe gereizt. Die Folge: Muskelkater, Steifheit, reduzierte Beweglichkeit – und eine deutlich verlängerte Regenerationsphase.
TENS kann über mehrere Mechanismen wirken:
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Schmerzlinderung: Durch die Stimulation sensorischer Nerven können körpereigene Schmerzhemmer (Endorphine) ausgeschüttet werden.
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Muskelentspannung: Die Impulse können die Durchblutung fördern und dabei helfen, muskuläre Verspannungen zu lösen.
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Regeneration unterstützen: Eine verbesserte Durchblutung und muskuläre Entspannung können die Voraussetzungen für Zellreparaturprozesse und die Erholung der Muskulatur begünstigen.
TENS vs. Muskelkater
Der klassische Muskelkater nach Langstrecken-Belastungen entsteht durch Mikroverletzungen in der Muskulatur, meist in Verbindung mit exzentrischen Belastungen, zum Beispiel beim Bergablaufen oder Radfahren mit hoher Intensität.
TENS kann in dieser Phase unterstützend wirken, indem es:
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lokal Schmerzen reduziert, ohne Schmerzmittel
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keine zusätzliche Belastung für das Muskelsystem erzeugt
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leicht in den Alltag integriert werden kann (z. B. abends auf der Couch)
Anwendung von TENS
Bevor Du loslegst, hier ein paar wichtige Hinweise zur sicheren Anwendung:
Wann kann TENS sinnvoll sein?
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Nach dem Wettkampf (nicht direkt danach, sondern nach einigen Stunden bis zu Tagen)
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Bei Muskelkater, Verspannungen oder allgemeiner muskulärer Erschöpfung
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Zur Unterstützung passiver Regeneration, idealerweise kombiniert mit Ernährung, Schlaf und Mobilisation
Worauf solltest Du achten?
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Medizinisch geprüftes Gerät verwenden: Achte auf CE-Zertifizierung und medizinische Zulassung
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Elektroden korrekt platzieren: Je nach Muskelgruppe (z. B. Oberschenkel, Waden, Rücken) unterschiedlich – bitte Anleitung beachten
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Keine Anwendung bei Kontraindikationen: Dazu gehören beispielsewise Herzschrittmacher, Epilepsie, Schwangerschaft, offene Wunden und bestimmte Hauterkrankungen
Bei Unsicherheiten oder chronischen Beschwerden gilt: Immer vorher Rücksprache mit einer medizinischen Fachkraft halten.
TENS als Teil eines Regenerationsplans
Natürlich ersetzt TENS keine anderen wichtigen Maßnahmen wie: Ausreichender Schlaf, antientzündliche Ernährung, aktive Erholung (z. B. Spazierengehen, Mobilisation), Faszienarbeit oder Kalt-Warm-Wechselbäder. Aber: Als ergänzende Methode ist TENS besonders effektiv, weil es ohne großen Aufwand und ohne zusätzliche Belastung eingesetzt werden kann.
Häufige Fragen (FAQs)
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Hilft TENS wirklich bei Muskelkater?
TENS kann helfen, Schmerzen zu lindern und die Durchblutung zu fördern. -
Ist die Anwendung von TENS sicher?
Bei Unsicherheit sollte bitte immer vorher medizinischer Rat eingeholt werden. -
Wie lange sollte man TENS anwenden?
Empfehlenswert sind Sitzungen von 20–30 Minuten, je nach Gerät und Muskelgruppe. Täglich oder jeden zweiten Tag kann sinnvoll sein – abhängig vom Regenerationszustand.
Fazit
Nach einem Triathlon hat Dein Körper Höchstleistungen erbracht. Jetzt braucht er gezielte Erholung. TENS ersetzt zwar keine vollständige Regeneration, kann aber ein nützliches Werkzeug sein, welches Dir hilft, schneller wieder auf die Beine zu kommen. Du kannst die Elektrotherapie gezielt als Teil Deines ganzheitlichen Regenerationsplans nutzen. Denn gute Erholung ist nicht nur wohltuend, sondern entscheidend für Deine nachhaltige Leistungsfähigkeit.