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Brennen deine Schultern nach dem Schwimmen oder melden sich deine Oberschenkel nach dem Lauftraining? Muskelkater und Verspannungen gehören im Triathlon leider oft dazu. Doch was kann helfen, um die Regeneration zu unterstützen? Eine effektive Möglichkeit bietet die TENS-Therapie (Transkutane Elektrische Nervenstimulation) – ein Verfahren aus der Elektrotherapie, das gezielt bei Muskelbeschwerden eingesetzt wird.
In diesem Beitrag erfährst Du, wie TENS gegen Muskelschmerzen im Triathlon helfen kann, wie die Methode funktioniert, worauf Du achten solltest und ob sich die Anschaffung für Dich lohnt.
Was ist TENS eigentlich genau?
TENS steht für "Transkutane Elektrische Nervenstimulation". Ein Verfahren, das schon seit Jahren in der Schmerztherapie eingesetzt wird. Über Elektroden, die auf der Haut angebracht werden, leitet das Gerät elektrische Impulse an die Nerven weiter. Diese Impulse sollen die Schmerzweiterleitung ins Gehirn blockieren und gleichzeitig die körpereigene Ausschüttung von Endorphinen anregen.
Typische Muskelschmerzen bei Triathleten
Im Triathlon werden fast alle Muskelgruppen beansprucht – und das mit hoher Intensität:
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Schwimmen: Schultern, Rücken und Core sind dauerhaft in Spannung
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Radfahren: Quadrizeps, Gesäß und unterer Rücken arbeiten durchgehend
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Laufen: Waden, Oberschenkelrückseiten und Sprunggelenke tragen die Hauptlast
Wenn Du regelmäßig trainierst, kennst Du sicher Muskelverhärtungen, Verspannungen oder verzögerte Muskelkater (DOMS). Genau hier kann TENS für Erleichterung sorgen.
Vorteile von TENS
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Nicht-medikamentöse Schmerzlinderung: TENS funktioniert ganz ohne Medikamente – also keine Nebenwirkungen wie bei Schmerzmitteln und keine Beeinträchtigung Deiner Leistungsfähigkeit.
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Gezielte Anwendung: Du kannst die Elektroden genau dort platzieren, wo’s wehtut – an Schultern, Rücken, Waden, etc.
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Förderung der Durchblutung & Regeneration: Die Impulse können die Muskulatur anregen, was die Durchblutung verbessern kann und somit die Regeneration unterstützen kann.
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Kompakt & mobil: Die Geräte sind klein, leicht und einfach zu bedienen – also ideal auch unterwegs oder im Trainingslager.
Wie wendest Du TENS richtig an?
Bitte beachte: TENS ist ein nicht-invasives Verfahren, das zur Linderung von Schmerzen beitragen kann. Die Wirkung ist individuell unterschiedlich, sollte jedoch stets in Absprache mit medizinischem Fachpersonal erfolgen – besonders bei Vorerkrankungen oder Unsicherheiten.
Hier ein kleiner Leitfaden:
Vorbereitung
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Deine Haut sollte sauber, trocken und frei von Ölen oder Lotionen sein.
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Klebe die Elektroden an die betroffene Muskelgruppe – nicht auf offene Wunden oder gereizte Hautstellen.
Anwendung
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Wähle ein Programm mit niedriger Frequenz (z. B. 2–10 Hz) für Endorphinfreisetzung oder mittlere Frequenz (80–100 Hz) zur Blockade der Schmerzleitung.
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Starte mit niedriger Intensität und steigere sie langsam, bis Du ein angenehmes Kribbeln spürst – kein schmerzhaftes!
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Eine Sitzung dauert in der Regel 20–30 Minuten.
Nach der Anwendung
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Haut kontrollieren – keine Rötungen oder Reizungen?
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Elektroden regelmäßig wechseln, um Hautirritationen zu vermeiden.
TENS und Triathlon: Anwendungsbeispiele
Hier ein paar Praxis-Tipps, wie TENS für Athleten sinnvoll eingesetzt werden kann:
Schwimmeinheit vorbei: Schultern verspannt?
Setze die Elektroden auf den oberen Trapezmuskel und deltoidale Region. 20 Minuten reichen meist aus, um den „Zug“ aus den Schultern zu nehmen.
Nach dem Radfahren: Oberschenkel wie Blei?
Elektroden auf dem vorderen Oberschenkel (Quadrizeps) positionieren – besonders hilfreich nach langen Steigungen oder Intervallfahrten.
Laufen war hart: Waden dicht?
TENS auf die Wadenmuskulatur anwenden. Achte auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Magnesium – TENS ersetzt keine gute Basisversorgung.
Hinweis: TENS ersetzt keine physiotherapeutische oder ärztliche Behandlung, wenn ernsthafte Beschwerden vorliegen.
Wann solltest Du TENS nicht anwenden?
Auch wenn TENS viele Vorteile hat, gibt es Kontraindikationen. Im Zweifel und bei Unsicherheiten bitte immer vorab mit einer medizinischen Fachperson sprechen.
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Bei Herzschrittmachern oder implantierten Defibrillatoren
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Epilepsie
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Schwangerschaft
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Offene Wunden
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Thrombose
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Unklare Schmerzen ohne ärztliche Abklärung
FAQ – Häufige Fragen zur TENS-Anwendung im Triathlon
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Ist TENS für alle geeignet?
Sofern keine Kontraindikationen bestehen, kann TENS für Hobbysportler wie für Profis eine interessante Ergänzung zur Regeneration sein. -
Wie oft kann ich TENS anwenden?
Je nach Trainingsbelastung 2–3 Mal pro Woche. Höhere Frequenz ist möglich, solange die Haut nicht gereizt ist. -
Spüre ich sofort eine Wirkung?
Manche merken schon nach wenigen Anwendungen eine Besserung, bei anderen dauert es länger. Die Wirkung ist individuell.
Fazit
TENS kann ein wirkungsvolles Tool zur Unterstützung Deiner Regeneration sein – vor allem, wenn Du regelmäßig intensive Einheiten absolvierst. Die gezielte Anwendung gegen Muskelschmerzen im Triathlon ist einfach umzusetzen, nicht-invasiv und bringt viele Vorteile mit sich. Wichtig ist dabei: Du solltest Dich gut informieren, auf Qualität beim Gerät achten und bei Unsicherheit medizinischen Rat einholen.