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Was ist Gürtelrose (Herpes Zoster)?
Gürtelrose, auch Herpes Zoster genannt, ist eine Virusinfektion, die durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht wird – dasselbe Virus, das Windpocken auslöst. Nach einer Windpockeninfektion verbleibt das Virus inaktiv im Körper und kann Jahre oder Jahrzehnte später wieder aktiv werden.
Typische Symptome von Gürtelrose:
- Schmerzhafte Hautausschläge mit Bläschenbildung (meist auf einer Körperseite)
- Brennender oder stechender Nervenschmerz (auch nach Abklingen des Ausschlags möglich)
- Empfindlichkeit und Juckreiz in den betroffenen Bereichen
- Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein
Eine häufige Komplikation ist die postherpetische Neuralgie (PHN) – anhaltende Nervenschmerzen nach Abheilung des Ausschlags. Hier kann TENS eine unterstützende Therapie sein.
Wie hilft TENS bei Gürtelrose?
Die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) kann helfen, die durch Gürtelrose verursachten Nervenschmerzen zu lindern. Dabei sendet das Gerät sanfte elektrische Impulse an die betroffenen Nerven, was zu folgenden Effekten führt:
✔ Blockierung von Schmerzsignalen: Die elektrischen Impulse stören die Weiterleitung der Schmerzsignale an das Gehirn.
✔ Freisetzung von Endorphinen: Der Körper produziert körpereigene Schmerzmittel, die das Schmerzempfinden verringern.
✔ Förderung der Durchblutung: Eine verbesserte Durchblutung kann die Heilung des betroffenen Nervengewebes unterstützen.
✔ Linderung von Muskelverspannungen: Falls die Schmerzen zu Schonhaltungen und Verspannungen führen, kann TENS helfen, die Muskulatur zu entspannen.
Achtung: TENS kann nicht die Virusinfektion selbst behandeln – es dient nur zur Linderung der Schmerzen und sollte immer in Absprache mit einem Arzt angewendet werden.
Wann ist TENS bei Gürtelrose sinnvoll?
TENS kann in verschiedenen Stadien der Erkrankung eingesetzt werden:
1. Akute Phase (während des Hautausschlags) – Vorsicht geboten
- TENS darf NICHT direkt auf oder in der Nähe der Bläschen angewendet werden!
- Falls der Schmerz sehr stark ist, kann eine Anwendung in der Umgebung der betroffenen Nerven nach ärztlicher Rücksprache erfolgen.
2. Heilungsphase (nach Abklingen des Ausschlags) – Unterstützung der Regeneration
- Sobald die Haut abgeheilt ist, kann TENS helfen, verbleibende Nervenschmerzen zu lindern und die Durchblutung zu fördern.
- Besonders bei Spannungsgefühlen oder Muskelverhärtungen ist TENS eine sinnvolle Unterstützung.
3. Postherpetische Neuralgie (PHN) – Langfristige Schmerzreduktion
- Falls nach Abheilung der Gürtelrose weiterhin Schmerzen bestehen, kann TENS eine nicht-medikamentöse Methode zur Langzeit-Schmerztherapie sein.
Elektrodenplatzierung bei Gürtelrose
Die Platzierung der Elektroden hängt davon ab, wo die Schmerzen auftreten.
Wichtige Hinweise zur Platzierung:
✅ Elektroden NIEMALS direkt auf die betroffenen Hautstellen oder Bläschen setzen!
✅ Immer um den betroffenen Bereich herum platzieren (z. B. ober- und unterhalb der schmerzenden Zone).
✅ Falls die Schmerzen entlang eines Nervs verlaufen, sollten die Elektroden entlang dieser Bahn gesetzt werden.
Empfohlene Elektrodenpositionen nach Körperbereich:
1. Gürtelrose im Brust- oder Rückenbereich (häufigster Fall)
- Eine Elektrode oberhalb der betroffenen Hautstelle am Rücken oder an der Seite.
- Die zweite Elektrode unterhalb der schmerzenden Zone.
2. Gürtelrose im Gesicht oder Kopfbereich
- Eine Elektrode in der Nähe der Schläfe oder entlang des schmerzenden Nervs (aber nicht zu nah an den Augen!).
- Die zweite Elektrode etwas weiter entfernt, um den Bereich sanft zu stimulieren.
3. Gürtelrose im Bein oder Arm
- Eine Elektrode oberhalb der schmerzenden Stelle entlang des Nervs.
- Die zweite Elektrode unterhalb der betroffenen Region.
Hinweis: Beim Orthomechanik TENS-Gerät findest du die exakte Elektrodenplatzierung direkt in der kostenlosen begleitenden App, die beim Gerät enthalten ist.
Intensität, Dauer und Häufigkeit der Anwendung
Wie stark sollte die Intensität sein?
- Die Intensität sollte niedrig beginnen und dann gesteigert werden, bis ein angenehmes Kribbeln spürbar ist.
- Keine starken Muskelzuckungen oder Schmerzen verursachen.
- Falls eine erhöhte Hautempfindlichkeit vorliegt, mit der niedrigsten Einstellung starten.
Wie lange sollte eine Sitzung dauern?
- Empfohlene Behandlungsdauer: 15 bis 30 Minuten pro Sitzung.
- Falls du empfindlich auf Reize reagierst, kannst du mit 10 Minuten beginnen und die Zeit schrittweise erhöhen.
Wie oft sollte TENS angewendet werden?
- Ein- bis zweimal täglich zur Schmerzreduktion.
- Bei chronischen Schmerzen kann die Anwendung auf bis zu drei Mal täglich erhöht werden.
- Viele Nutzer berichten nach zwei bis vier Wochen regelmäßiger Anwendung von spürbaren Verbesserungen.
Zusätzliche Maßnahmen zur Unterstützung der Heilung
TENS kann eine wertvolle Unterstützung sein, aber weitere Maßnahmen können den Heilungsprozess verbessern.
Ergänzende Tipps zur Schmerzlinderung:
✔ Medizinische Behandlung: Antivirale Medikamente helfen, die Schwere und Dauer der Infektion zu reduzieren.
✔ Hautpflege: Sanfte Cremes oder kühlende Gels lindern Juckreiz und Spannungsgefühle.
✔ Stressreduktion: Entspannungstechniken wie Meditation oder Atemübungen können das Nervensystem beruhigen.
✔ Sanfte Bewegung: Falls möglich, leichte Bewegung zur Förderung der Durchblutung.
Eine Kombination aus TENS und gezielter Pflege kann langfristig helfen, die Beschwerden zu reduzieren.
Wann sollte TENS nicht angewendet werden?
Obwohl TENS eine sichere Methode ist, gibt es Situationen, in denen es nicht angewendet werden sollte:
❌ Direkt auf Bläschen oder entzündete Hautstellen legen!
❌ Bei offenen Wunden oder starker Hautreizung.
❌ Bei Herzschrittmachern oder anderen elektrischen Implantaten.
❌ Bei Epilepsie oder schweren Herzrhythmusstörungen – vorher ärztliche Rücksprache halten.
Falls Unsicherheiten bestehen, sollte immer ein Arzt konsultiert werden.
Fazit: Kann TENS bei Gürtelrose helfen?
Ja! TENS kann eine effektive Methode sein, um Nervenschmerzen bei Gürtelrose zu lindern – insbesondere in der Heilungsphase und bei postherpetischer Neuralgie.