Atemprobleme & Brustschmerzen in der Kälte

Thao Vy Duong
Thao Vy Duong

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Letzte Akutalisierung: December 23, 2025

Inhalt

    Du stehst auf der Piste, atmest tief durch und plötzlich schmerzt die Brust? Oder Dir fällt das Atmen schwerer, als es sollte? Keine Sorge, Du bist nicht allein: Viele Sportbegeisterte erleben beim Wintersport Atemprobleme oder sogar Brustschmerzen in der Kälte. Das kann einen erschrecken, besonders, wenn man sich sonst gesund und fit fühlt.

    Aber warum reagiert die Lunge so empfindlich auf kalte Luft? Und was hat es mit diesen unangenehmen Beschwerden auf sich? In diesem Artikel bekommst Du Antworten plus praktische Tipps, wie Du Deine Lunge in der Kälte schützen kannst.

    Warum reagiert die Lunge auf Kälte?

    Sobald Du kalte Luft einatmest, muss Dein Körper mehr leisten. Die eingeatmete Luft wird in den Atemwegen erwärmt und befeuchtet, bevor sie die Lunge erreicht. Bei eisiger Winterluft ist dieser Prozess besonders herausfordernd. Das kann zu Irritationen führen, vor allem, wenn Du Dich körperlich anstrengst. Folgende Reaktionen sind typisch:

    • Verengung der Bronchien: Kalte, trockene Luft kann die Atemwege reizen und zu einer reflexartigen Verengung führen

    • Hustenreiz und Atemnot: Die Kälte reizt die Schleimhäute, was zu Husten oder Kurzatmigkeit führen kann

    • Brustschmerzen: Vor allem bei tiefem Einatmen in der Kälte kann es zu einem stechenden oder ziehenden Schmerz kommen

    Diese Symptome sind häufig bei Sportarten wie Skifahren, Snowboarden, Winterlauf oder Biathlon. Also immer dann, wenn kalte Luft und körperliche Belastung zusammenkommen. Sollten Deine Beschwerden anhalten oder sich gar verschlimmern, hole bitte ärztlichen Rat ein.

    Atemprobleme im Winter 

    Nicht jeder spürt die Kälte gleich. Besonders anfällig sind:

    • Personen mit Asthma oder chronischen Atemwegserkrankungen

    • Menschen mit nicht diagnostiziertem Belastungsasthma

    • Untrainierte, die sich spontan sportlich betätigen

    • Kinder und ältere Menschen

    • Allergiker, da die Schleimhäute ohnehin sensibler sind

    Tipp: Wenn Du regelmäßig Atemprobleme im Winter verspürst, lohnt sich ein Besuch bei der Haus- oder Lungenärztin. Manchmal steckt ein bislang unerkanntes Belastungsasthma dahinter.

    Brustschmerzen in der Kälte

    Brustschmerzen bei kalter Luft sind zwar häufig unangenehm, aber in den meisten Fällen harmlos. Sie entstehen durch die oben erwähnte Reizung der Atemwege und eine übermäßige Belastung beim Einatmen kalter Luft. Mögliche Ursachen im Überblick:

    • Kälteinduzierte Muskelverspannung im Brustbereich

    • Reizung der Bronchien

    • Hyperventilation bei zu schneller Atmung

    • Luftnot durch Belastung + Kälte

    Wann solltest Du ärztlichen Rat suchen?

    Wenn Brustschmerzen…

    • bei Ruhe auftreten,

    • in den linken Arm oder Kiefer ausstrahlen,

    • mit Schwindel, Übelkeit oder Kaltschweiß einhergehen,

    • länger als ein paar Minuten andauern,

    …solltest Du die Beschwerden unbedingt medizinisch abklären lassen. Es könnte sich in seltenen Fällen auch um ein ernstes (kardiales) Problem handeln.

    Lunge & Skifahren

    Die Kombination aus körperlicher Belastung und eiskalter Höhenluft beim Skifahren oder Snowboarden stellt eine echte Herausforderung für Dein Atmungssystem dar. In Höhenlagen ist die Luft oft nicht nur kälter, sondern auch trockener und sauerstoffärmer.Was bedeutet das für Dich?

    • Du atmest schneller und tiefer, die kalte Luft kommt direkter in die Lunge

    • Die Schleimhäute trocknen schneller aus, was sie anfälliger für Infekte macht

    • Die Lunge hat weniger Zeit, die Luft zu erwärmen, was Irritationen begünstigt

    Praktische Tipps für gesunde Atmung im Winter

    Die gute Nachricht: Du kannst einiges tun, um Deine Lunge zu schützen, ganz ohne den Wintersport aufgeben zu müssen. 

    1. Durch die Nase atmen: Die Nasenatmung erwärmt und befeuchtet die Luft besser als die Mundatmung.

    2. Tuch oder Schal vor Mund & Nase tragen: Das hilft, die eingeatmete Luft zu erwärmen.

    3. Sanftes Aufwärmen vor Belastung: Starte nicht mit Vollgas, gib Deinem Körper Zeit, sich auf die kalte Luft einzustellen.

    4. Langsames Abkühlen nach dem Sport: Zieh Dich nicht sofort um, sondern geh langsam zur Ruhe, bevor Du Dich ausziehst.

    5. Lippenbremse anwenden: Gerade bei Atemnot hilft diese Technik, den Luftstrom zu kontrollieren.

    6. Inhalationen mit Kochsalzlösung: Diese können die Schleimhäute befeuchten und beruhigen.

    7. Bei bekannten Vorerkrankungen: Ggf. unter Rücksprache mit dem Arzt inhalative Medikation vor dem Sport nutzen.

    Sport in der Kälte: gesund oder riskant?

    Bewegung an der frischen Luft stärkt das Immunsystem, hebt die Stimmung und bringt den Kreislauf in Schwung. Aber wie bei allem gilt: Das richtige Maß und gute Vorbereitung sind entscheidend. Wenn Du auf Deinen Körper hörst, auf Warnzeichen achtest und Dich gut vorbereitest, kannst Du Wintersportarten wie Skifahren, Eislaufen oder Langlauf auch mit empfindlichen Atemwegen genießen.

    Häufig gestellte Fragen (FAQ)

    • Warum bekomme ich beim Laufen im Winter schneller Atemnot?
      Weil die kalte Luft die Atemwege reizt und eine Verengung der Bronchien verursachen kann, besonders bei Belastung.
    • Sind Brustschmerzen beim Skifahren gefährlich?
      In den meisten Fällen harmlos, aber bei zusätzlichen Symptomen wie Ausstrahlung oder starker Atemnot sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen.
    • Kann man gegen Kälte-Asthma etwas tun?
      Gezielte Maßnahmen wie Nasenatmung, Vorerwärmung der Luft und ggf. inhalative Medikamente in Absprache mit einem Arzt können helfen.
    • Sollte ich bei Erkältung Wintersport machen?
      Bei Infekten (vor allem der Atemwege) ist Sport in der Kälte kontraproduktiv und kann das Risiko ernsthafter Komplikationen erhöhen. Bitte halte Rücksprache mit Deinem Arzt.

    Fazit

    Kalte Luft kann beim Sport Atemprobleme und Brustschmerzen verursachen, vor allem bei empfindlichen Personen. Die Hauptursache liegt in der Reizung und Verengung der Bronchien durch kalte, trockene Luft. Mit einfachen Maßnahmen wie Nasenatmung, Tüchern, Aufwärmtraining und ärztlicher Beratung lassen sich viele Beschwerden vermeiden. Sport in der Kälte ist nur gesund, wenn Du auch ausreichend auf Deinen Körper hörst.