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Knieschmerzen beim Laufen sind nicht nur lästig – sie können Dich langfristig aus dem Training werfen und Deine Leistungsfähigkeit einschränken. Wenn Du schon alles ausprobiert hast und Medikamente keine dauerhafte Lösung bieten, kann TENS bei Knieschmerzen durch Laufen eine echte Alternative sein. Diese Form der Elektrotherapie fürs Knie ist nicht-invasiv, gut verträglich und lässt sich problemlos zu Hause anwenden.
Was ist TENS eigentlich?
TENS steht für „Transkutane Elektrische Nervenstimulation“. Bei dieser Methode werden über auf der Haut platzierte Elektroden schwache elektrische Impulse abgegeben, die bestimmte Nerven in der Umgebung stimulieren können. Es wird häufig als unterstützende Maßnahme bei Schmerzen eingesetzt. Dabei wird angenommen, dass die Impulse Einfluss auf die Reizverarbeitung im Nervensystem nehmen und so das Schmerzempfinden positiv beeinflussen können. Die Anwendung kann körpereigene Prozesse wie die Ausschüttung von Endorphinen (schmerz-regulierende Wirkung) fördern.
Warum TENS bei Knieschmerzen durch Laufen helfen kann
Beim Laufen ist das Knie eines der am stärksten belasteten Gelenke. Egal, ob es sich um Reizungen der Patellasehne, Meniskusprobleme oder Überlastungsschmerzen handelt – TENS kann bei verschiedenen Ursachen der Knieschmerzen eingesetzt werden.
Zu den möglichen Vorteilen der TENS-Anwendung zählen eine potenzielle Schmerzlinderung ohne Medikamente, eine verbesserte Durchblutung im behandelten Bereich sowie eine unterstützende Muskelentspannung – insbesondere rund um das Knie. Die Geräte sind einfach in der Handhabung und lassen sich bequem zu Hause oder unterwegs einsetzen.
Wichtig ist: Die Wirkung kann individuell sehr unterschiedlich ausfallen. TENS ersetzt keine medizinische oder physiotherapeutische Behandlung und sollte immer als unterstützende Maßnahme verstanden werden.
So wendest Du TENS richtig an
Bevor Du loslegst, solltest Du einige Grundlagen zur richtigen Anwendung von TENS am Knie kennen. Bitte sprich Dich bei Unsicherheiten und vor der Anwendung mit einer medizinischen Fachkraft ab.
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
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Reinige die Hautstelle, an der Du die Elektroden anbringen willst. Schweiß und Hautfett können die Leitfähigkeit beeinträchtigen.
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Schalte das Gerät aus, bevor Du die Elektroden anbringst.
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Platziere die Elektroden korrekt (siehe unten).
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Stelle die Intensität langsam ein – fang niedrig an und erhöhe sie nur so weit, wie es sich angenehm anfühlt.
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Bewege das Knie während der Behandlung möglichst wenig – ruhig sitzen oder liegen ist optimal.
Tipp: Eine Anwendung von 20–30 Minuten, 1–2 Mal täglich, ist für viele Nutzer ideal. Besprich die Häufigkeit und Platzierung der Elektroden aber am besten mit einem Arzt oder Physiotherapeuten.
Elektrodenplatzierung am Knie: So sitzt alles richtig
Die Wirkung der Elektrotherapie hängt stark davon ab, wo Du die Elektroden am Knie platzierst. Die Platzierung variiert je nach Art der Schmerzen:
Variante 1 – Schmerzen rund um die Kniescheibe
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Elektrode 1: Oben links neben der Kniescheibe
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Elektrode 2: Unten rechts neben der Kniescheibe
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Elektrode 3: Oben rechts
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Elektrode 4: Unten links
Dieses Kreuzmuster ist ideal, um die Schmerzleitung rund ums Knie gezielt zu unterbrechen.
Variante 2 – Schmerzen an der Innenseite
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Elektrode 1: Innen am Oberschenkel, etwa 5–10 cm über dem Knie
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Elektrode 2: Innen am Schienbein, etwa 5–10 cm unterhalb
Variante 3 – Hintere Knieschmerzen
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Elektrode oberhalb und unterhalb der Kniekehle, möglichst parallel zur Muskulatur
Achtung: Die Elektroden sollten sich niemals direkt berühren. Ein Mindestabstand von 2–3 cm sollte immer eingehalten werden.
Worauf Du achten solltest
Obwohl die TENS-Anwendung grundsätzlich als sichere Methode gilt, sollten bestimmte Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden:
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Nicht auf offenen Wunden oder entzündeter Haut anwenden
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Keine Anwendung bei Herzschrittmachern
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Nicht während des Schlafens verwenden
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Keine Anwendung während des Autofahrens oder Maschinenbetriebs
Bei Unsicherheiten oder chronischen Erkrankungen gilt: Immer erst ärztlich abklären lassen.
Ist TENS für Dich geeignet?
Du läufst regelmäßig und hast Kniebeschwerden – sei es durch Überlastung, Fehlbelastung oder leichten Gelenkverschleiß? Dann kann TENS gegen Knieschmerzen beim Laufen genau die Unterstützung sein, die Dir gefehlt hat.
Mögliche Anwendungsbereiche für TENS bei Knieschmerzen:
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Hobbyläufer mit Knieproblemen
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Personen in der Reha-Phase nach Knieverletzungen
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Sportbegeisterte, die Medikamente vermeiden möchten
Nicht empfohlen wird TENS bei:
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Starken akuten Entzündungen
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Schwangerschaft (besonders im Bauch-/Rückenbereich)
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Neurologischen Störungen, z. B. Epilepsie
Häufige Fragen (FAQs)
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Wie schnell wirkt TENS bei Knieschmerzen?
Die Wirkung von TENS kann individuell sehr unterschiedlich ausfallen. Entscheidend ist in der Regel eine regelmäßige und sachgerechte Anwendung über einen bestimmten Zeitraum hinweg. -
Kann ich TENS täglich nutzen?
Viele handelsübliche TENS-Geräte sind für die tägliche Anwendung vorgesehen. Es wird jedoch dringend empfohlen, die jeweils beiliegenden Herstellerangaben zu beachten. Die Anwendungsdauer und -häufigkeit sollten nicht überschritten werden. Bei Unsicherheiten ist medizinischer Rat hilfreich, insbesondere bei bestehenden Vorerkrankungen. -
Woher weiß ich, ob ich die richtige Intensität eingestellt habe?
Die elektrischen Impulse sollten deutlich spürbar, jedoch nicht schmerzhaft sein. Ein leichtes Kribbeln oder Ziehen ist bei sachgemäßer Anwendung üblich. Wird die Stimulation als unangenehm empfunden, sollte die Intensität reduziert oder die Elektrodenposition überprüft werden. Auch hierbei kann eine fachkundige Beratung unterstützen.
Fazit
Wenn Du regelmäßig mit Knieschmerzen beim Laufen zu kämpfen hast, kann TENS eine sinnvolle Ergänzung in Deinem Alltag sein – einfach und flexibel anwendbar. Die Methode ersetzt keine ärztliche Diagnose oder Behandlung, aber sie kann helfen, Schmerzen gezielt zu lindern und Dir wieder mehr Freude an der Bewegung zu schenken.