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Du hast Dir einen Bänderriss zugezogen? Vielleicht beim Sport, beim Treppensteigen oder ganz unerwartet im Alltag. Was auch immer der Auslöser war: Der Schmerz ist deutlich spürbar, jede Bewegung ist plötzlich mit Vorsicht verbunden. Und in Deinem Kopf ist nur die Frage: Wie komme ich schnell und sicher wieder auf die Beine?
Vielleicht hast Du schon von TENS gehört, einer Therapie mit sanftem Reizstrom, die Schmerzen lindern und die Heilung nach einer Verletzung unterstützen kann. In diesem Artikel zeige ich Dir, wie TENS bei einem Bänderriss helfen kann.
Was ist TENS überhaupt?
Die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) ist ein Verfahren aus der Elektrotherapie. Dabei werden über kleine Elektroden auf der Haut elektrische Impulse an das Gewebe weitergeleitet. Ziel ist es, Nervenbahnen zu stimulieren – zur Schmerzlinderung oder zur Unterstützung von Heilungsprozessen.
TENS ist in der Regel schmerzfrei, nicht-invasiv und wird häufig in der Schmerztherapie eingesetzt. Typische Anwendungsgebiete sind Rückenschmerzen, Arthrose, Muskelverspannungen und eben auch akute Verletzungen wie ein Bänderriss.
Was macht OrthoTENS/EMS so besonders?
Das OrthoTENS/EMS-Gerät sendet sanfte elektrische Impulse durch die Haut, die die Nerven stimulieren und dabei helfen, Schmerzen zu lindern und Muskeln zu entspannen (TENS) oder zu stärken (EMS). Mit leicht verständlichen und übersichtlichen, perfekt abgestimmten Programmen für die jeweilige Beschwerde (inklusive optimaler Frequenz und passendem Impulsprogramm) findest Du für jedes Bedürfnis die richtige Einstellung. Dank Videoanleitungen in der OrthoMechanik App und dem intuitiven Touchscreen ist die Anwendung für jede Muskelgruppe besonders einfach.
Wie kann TENS bei einem Bänderriss helfen?
Ein Bänderriss (etwa im Sprunggelenk oder Knie) führt zu einer Überlastung und einem strukturellen Schaden an einem oder mehreren Bändern. In der akuten Phase steht die Schmerzlinderung im Vordergrund, danach folgt die gezielte Rehabilitation. Genau hier kann TENS nach der Verletzung unterstützen.
Schmerzlinderung durch Reizstrom
TENS wirkt über zwei Hauptmechanismen:
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Gate-Control-Theorie: Die elektrischen Impulse aktivieren bestimmte Nervenfasern, die Schmerzsignale unterdrücken können, vergleichbar mit einem „Schmerzfilter“ im Rückenmark.
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Endorphinausschüttung: Bestimmte TENS-Einstellungen regen die körpereigene Produktion von Endorphinen an, die schmerzlindernd wirken.
Förderung der Durchblutung
Je nach Frequenz und Intensität kann TENS die lokale Durchblutung fördern. Eine bessere Durchblutung versorgt das Gewebe mit mehr Sauerstoff und Nährstoffen, wichtige Voraussetzungen für die Heilung eines Bänderrisses.
Wann ist der Einsatz von TENS sinnvoll?
TENS bei einem Bänderriss kann sowohl in der akuten als auch in der subakuten Heilungsphase eine sinnvolle Ergänzung sein – vorausgesetzt, die Anwendung erfolgt nach ärztlicher oder physiotherapeutischer Absprache und Anleitung. Besonders sinnvoll ist TENS in folgenden Situationen:
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Zur Schmerzreduktion, um den Bedarf an Schmerzmitteln zu senken
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In der Rehabilitationsphase, zur Unterstützung der Heilung und Durchblutung
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Zur Verbesserung der Beweglichkeit, durch Muskelentspannung und Anregung
Wichtig: TENS ersetzt keine ärztliche Behandlung und sollte niemals eigenmächtig ohne Absprache angewendet werden, besonders bei akuten Verletzungen wie einem frischen Bänderriss.
Hinweise & Kontraindikationen
Auch wenn TENS als risikoarme Methode gilt, gibt es medizinische Einschränkungen. Nicht angewendet werden sollte TENS beispielsweise bei:
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Trägern von Herzschrittmachern
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Epilepsie (nur nach ärztlicher Freigabe)
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Schwangerschaft (insbesondere im Bauchbereich)
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Offenen Wunden oder Hauterkrankungen im Elektrodenbereich
Zudem sollte die Elektrotherapie nicht direkt auf das verletzte Band gelegt werden, sondern in der Umgebung – so lässt sich der Reiz gezielt steuern.
Wie wird TENS angewendet?
Die Anwendung ist einfach, sollte jedoch, gerade bei einer Verletzung, durch Fachpersonal eingeleitet werden.
Typischer Ablauf:
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Beratung durch Ärztin oder Physiotherapeut
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Auswahl eines geeigneten TENS-Geräts
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Platzierung der Elektroden rund um die betroffene Stelle
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Einstellung der Stromstärke und Frequenz je nach Ziel
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Dauer der Anwendung: meist 20–30 Minuten, ein- bis zweimal täglich
Viele moderne Geräte sind auch für die Heimtherapie zugelassen, sollten jedoch ausschließlich nach Einweisung genutzt werden.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
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Kann ich TENS selbst anwenden?
Bitte nur nach Einweisung durch Fachpersonal. Für medizinische Sicherheit und optimale Platzierung ist die Anleitung entscheidend. -
Wird TENS von der Krankenkasse übernommen?
Teilweise ja – besonders bei chronischen Schmerzen oder ärztlich verordneter Reha-Therapie. Es lohnt sich, bei der Kasse nachzufragen. -
Ist TENS bei jedem Bänderriss geeignet?
Nicht unbedingt. Bei schweren Verletzungen oder begleitenden Knochenbrüchen ist TENS eventuell kontraindiziert. Eine genaue ärztliche Diagnose ist unerlässlich.
Fazit
Die elektrische Nervenstimulation ist kein Ersatz für Ruhigstellung, gezielte Übungen oder medizinische Therapien, aber sie kann ein wertvoller Baustein im Rehabilitationsprozess sein. Wer nach einem Bänderriss länger mit Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen zu kämpfen hat, sollte die Option mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Physiotherapeutin besprechen. Lass Dich beraten, nutze die Möglichkeiten und finde Deinen Weg zurück zur Bewegungsfreiheit.
Wann lohnt sich TENS bei einem Bänderriss?
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Bei anhaltenden Schmerzen trotz Medikation
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Zur Unterstützung der Rehabilitation nach ärztlicher Freigabe
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Als ergänzende Maßnahme zur klassischen Therapie