Die richtige Sitzposition auf dem Fahrrad – Ergonomisch Radfahren ohne Schmerzen

Sebastian Trimborn
Sebastian Trimborn

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Letzte Akutalisierung: June 20, 2025

Inhalt

    Warum die Sitzposition auf dem Fahrrad so entscheidend ist

    Egal ob du täglich zur Arbeit radelst, am Wochenende auf Tour gehst oder mit dem Bikepacking-Setup quer durchs Land rollst – deine Sitzposition entscheidet darüber, wie wohl sich dein Körper auf dem Rad fühlt. Wir haben uns mit Bikefitter Basti von Pedal Perfect unterhalten und für dich zusammengefasst, worauf es bei der richtigen Sitzposition ankommt.

    Typische Probleme bei falscher Sitzposition:

    • Taube Finger oder Hände

    • Verspannungen im Nacken

    • Knieschmerzen oder Hüftprobleme

    • Eingeschlafene Zehen oder Druck im Gesäß

    • Weniger Kraftübertragung auf die Pedale

    Das Problem: Viele stellen ihr Rad einfach „nach Gefühl“ ein. Dabei lohnt sich ein systematisches Vorgehen – denn kleine Veränderungen können große Wirkung zeigen.

     

     

    Bikefitter Basti Schünke von Pedal Perfect:
    „Viele unterschätzen, wie stark schon 5 Millimeter mehr oder weniger beim Sattel über Komfort und Effizienz entscheiden. Nicht nur bei langen Touren, auch bei der Fahrt zum Bäcker ist eine saubere Sitzposition Gold wert – sonst meldet sich spätestens nach der dritten Fahrt der Rücken.“ - Erfahre mehr über Basti 

     

     

    Schritt-für-Schritt: So stellst du dein Fahrrad richtig ein

    1. Sattelhöhe einstellen

    Die richtige Sattelhöhe ist entscheidend für die Kraftübertragung und den Schutz des Kniegelenks.
    So geht’s: Stell das Pedal auf die 6-Uhr-Position. Dein Bein sollte nun komplett gestreckt, aber deine Hüfte gerade bleiben. 

    2. Sattel horizontal ausrichten

    Ein waagerechter Sattel verhindert Druckstellen. Ist er zu stark nach vorn oder hinten geneigt, entstehen oft Probleme im Lendenbereich oder mit den Händen.
    Tipp: Nutze eine Wasserwaage oder eine App mit Libellenfunktion.

    3. Sattel vor- oder zurückschieben

    Mit der sogenannten Knie-Lot-Methode kannst du prüfen, ob dein Knie in der richtigen Position ist.
    Bei waagerechter Kurbel sollte das Lot vom vorderen Kniegelenk genau über der Pedalachse verlaufen.

    4. Lenkerhöhe und -position

    Ein höherer Lenker ist meist komfortabler, besonders bei Alltagsfahrern oder längeren Touren. Ein zu tiefer Lenker fördert Verspannungen im Nacken oder an den Handgelenken.

    5. Cleat-Position bei Klickpedalen

    Falls du Klickpedale fährst, achte darauf, dass der Großzehenballen direkt über der Pedalachse liegt. Das verbessert die Kraftübertragung und reduziert Druckstellen.

    Ergonomie beim Radfahren – Was noch zählt

    Neben der Technik spielt auch deine Haltung beim Fahren eine wichtige Rolle. Achte auf:

    • Einen geraden Rücken

    • Entspannte Schultern

    • Wechselnde Griffpositionen

    • Regelmäßiges „Druckentlasten“ durch Aufstehen oder Positionswechsel

    Auch deine Beweglichkeit beeinflusst die ideale Sitzposition. Wer z. B. im unteren Rücken eingeschränkt ist, sollte auf eine aufrechtere Sitzhaltung achten.

    Wann lohnt sich ein professionelles Bikefitting?

    Wenn du regelmäßig fährst – ob für den Weg zur Arbeit, sportlich oder auf Reisen – lohnt sich ein professionelles Fitting auf jeden Fall. Dabei wird deine Körperhaltung analysiert und dein Rad exakt an dich angepasst.

    Bikefitting – Was ist das eigentlich?

    Bikefitting bedeutet, dass du dein Fahrrad exakt auf deinen Körper anpasst. Je nach Fahrstil, Körperproportionen und Beweglichkeit lassen sich Sattel, Lenker, Pedale und mehr so einstellen, dass du effizient und schmerzfrei fährst.

    Was wird beim Bikefitting angepasst:

    • Sattelhöhe und -neigung

    • Sattelposition (horizontal)

    • Lenkerhöhe und -weite

    • Vorbaulänge

    • Cleat-Position bei Klickpedalen

     

    Tipps für mehr Komfort auf dem Rad

    • Radhose mit hochwertigem Sitzpolster

    • Ergonomische Lenkergriffe

    • Lenkerhörnchen oder Bar-Ends für wechselnde Handpositionen

    • Einen passenden Sattel – probiere ruhig verschiedene Modelle aus

    • Gepolsterte Handschuhe oder Lenkerband gegen Vibrationen

     

    FAQs – Häufige Fragen zur Sitzposition beim Radfahren

    Die richtige Sitzposition ergibt sich aus einem Mix aus Sattelhöhe, Lenkerhöhe und Sitzlänge. Dein Bein sollte am tiefsten Punkt der Pedalbewegung fast gestreckt sein. Der Oberkörper sollte leicht nach vorn geneigt sein, mit entspannten Schultern und ohne dass du dich strecken oder krümmen musst.

    Welche Sitzposition auf dem Fahrrad ist gesund?

    Gesund ist eine Sitzposition, die ergonomisch zu deinem Körper passt: leicht gebeugte Knie, gerader Rücken, kein übermäßiger Druck auf Hände oder Gesäß. Der Kontaktpunkt Sattel muss zur Beckenform passen, um Nerven und Durchblutung nicht zu stören.

    Welche Sitzposition ist auf einem E-Bike optimal?

    Auf E-Bikes ist eine komfortable, aufrechte Haltung üblich. Der Lenker liegt meist etwas höher, die Sattelposition etwas weiter hinten. Diese entspannte Sitzhaltung ist besonders bei Alltagsfahrten oder längeren Touren ideal, weil sie den Rücken und die Handgelenke entlastet.

    Warum tun die Handgelenke beim Radfahren weh?

    Das kann mehrere Ursachen haben: zu viel Gewicht auf den Händen, ein zu tiefer Lenker oder zu harter Griff. Auch ein zu steiler Sattel kann dich nach vorn kippen lassen, wodurch der Druck auf die Handgelenke steigt.

    Wie muss der Sattel beim Fahrrad eingestellt sein?

    Die Sattelhöhe sollte so eingestellt sein, dass dein Bein am unteren Pedalpunkt fast durchgestreckt ist. Der Sattel selbst sollte waagerecht stehen und je nach Körperbau leicht nach vorn oder hinten verschoben werden, sodass das Knie bei waagerechter Kurbel über der Pedalachse liegt.

    Warum rutsche ich beim Fahrradsattel immer nach vorne?

    Wahrscheinlich ist der Sattel zu stark nach vorn geneigt. Eine minimale Neigung kann bequem sein, aber zu viel führt zu Instabilität und erhöhtem Druck auf die Hände. Auch ein zu glatter Sattel oder falsche Kleidung können mit reinspielen.

    Alles im Lot – Zeit für schmerzfreies Radeln

    Ob du Genussradler bist oder Langstrecken liebst – eine ergonomisch korrekte Sitzposition macht den Unterschied. Du fährst entspannter, effizienter und hast länger Spaß auf dem Rad. Die wichtigste Erkenntnis dabei: Jedes Rad ist nur so gut wie seine Einstellung.

    Und falls du tiefer einsteigen willst – schau mal bei Pedal Perfect vorbei.