Schwangerschaft & Wassereinlagerungen: Tipps für den Alltag

Thao Vy Duong
Thao Vy Duong

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Letzte Akutalisierung: September 02, 2025

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    Vielleicht kommt Dir das bekannt vor: Gegen Nachmittag fühlen sich Deine Beine plötzlich schwer an und die Schuhe drücken. Die Schwangerschaft ist eine ganz besondere Zeit voller Vorfreude, Veränderungen und manchmal auch Herausforderungen. Eine davon: Wassereinlagerungen. Besonders gegen Ende der Schwangerschaft berichten viele Frauen über schwere Beine, geschwollene Knöchel oder ein unangenehmes Spannungsgefühl in den Füßen und Händen. In diesem Artikel möchte ich Dir Tipps zeigen, wie Du Dich mit schweren Beinen in der Schwangerschaft wohler fühlen kannst.

    Warum entstehen Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft?

    Während der Schwangerschaft stellt sich Dein Körper vor allem auf die Versorgung Deines Babys um. Es wird mehr Blut produziert, die Blutgefäße weiten sich und hormonelle Veränderungen führen dazu, dass Flüssigkeit leichter ins Gewebe austreten kann. Die Folge: Wassereinlagerungen, besonders in den Beinen, Füßen und Händen. Typisch ist, dass diese Ödeme im Tagesverlauf zunehmen, besonders wenn Du viel stehst oder sitzt. Und ja, das kann leider ganz schön unangenehm werden.

    1. Bewegung

    Schonend aktiv zu bleiben, kann Wunder wirken. Keine Sorge, es geht nicht um sportliche Höchstleistungen. Diese sanften Bewegungen lassen sich prima in den Alltag einbauen:

    • Fußkreisen und Zehenwackeln beim Sitzen – z. B. am Schreibtisch oder auf der Couch

    • Kurze Spaziergänge – mehrmals am Tag, auch mal nur 5–10 Minuten

    • Schwimmen – wird oft als angenehm empfunden, weil das Wasser den Druck auf die Gefäße reduziert

    2. Hochlagern 

    Einer der ältesten, aber effektivsten Tipps: Beine hochlegen. Das unterstützt den Rückfluss des Blutes zum Herzen und kann helfen, Schwellungen zu reduzieren.

    Tipp: Beim Fernsehen oder Lesen einfach ein Kissen unter die Beine legen. Auch kurze Pausen zwischendurch, in denen Du Deine Füße hochlagerst, können spürbar entlasten.

    3. Weite Kleidung & bequeme Schuhe

    Alles, was einschnürt, kann Wassereinlagerungen begünstigen. Was Du beachten kannst:

    • Vermeide enge Socken mit starkem Bündchen

    • Wähle lockere Hosen und Kleider, die nirgendwo drücken

    • Trage flache und bequeme Schuhe mit ausreichend Platz, denn die Füße können im Verlauf des Tages anschwellen

    4. Trinken, trinken, trinken

    Klingt paradox, aber ausreichend zu trinken ist wichtig, auch bei Wassereinlagerungen. Der Körper kann überschüssige Flüssigkeit besser ausscheiden, wenn er gut mit Wasser versorgt ist.

    Tipp: Stelle Dir morgens eine große Karaffe mit Wasser bereit, so behältst Du den Überblick und trinkst über den Tag verteilt genug.

    5. Kühlende Anwendungen

    Wenn die Beine schwer und geschwollen sind, können kühle Auflagen oder ein erfrischendes Fußbad wahre Wunder wirken:

    • Kalte Fußduschen – immer von unten nach oben, also in Richtung Herz

    • Feuchte Tücher aus dem Kühlschrank auf die Beine legen

    • Kühlgel oder ein Pflegeprodukt mit Menthol, sofern Du es gut verträgst

    6. Sanfte Unterstützung durch Stützstrümpfe

    Viele empfinden Stützstrümpfe oder Kompressionsstrümpfe als entlastend, vor allem bei langem Stehen oder Sitzen. Diese sollten idealerweise angepasst werden, daher empfiehlt sich eine fachliche Beratung im Sanitätshaus. Sprich vorher gerne mit Deiner Hebamme oder Deinem Frauenarzt.

    7. Kleine Alltagshelfer

    Manchmal sind es die kleinen Dinge, die den Unterschied machen. Hier ein paar Ideen für Hilfe in Deinem Alltag:

    • Beine beim Schlafen leicht hochlagern – z. B. durch ein Kissen unter der Matratze

    • Tägliches Fußbad – angenehm bei warmem Wetter

    • Sanfte, kreisende Massagebewegungen an den Beinen

    • Kühlende Sprays oder Roll-ons für zwischendurch

    Häufig gestellte Fragen (FAQ)

    • Sind Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft normal?
      Ja, viele Schwangere erleben im Verlauf ihrer Schwangerschaft mehr oder weniger ausgeprägte Wassereinlagerungen, vor allem in den letzten Wochen. Solltest Du Schmerzen haben oder weitere Beschwerden damit einhergehen, hole Dir bitte ärztlichen Rat ein.

    • Wann sollte ich ärztlichen Rat einholen?
      Wenn die Schwellungen plötzlich auftreten, sehr stark sind oder nur eine Körperseite betreffen, ist es wichtig, dies fachlich abklären zu lassen. Auch bei weiteren Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Sehstörungen gilt: Lieber einmal mehr zum Arzt.

    • Hilft es, weniger zu trinken, um Wassereinlagerungen zu vermeiden?
      Nein, denn der Körper braucht Flüssigkeit, um Stoffwechselprozesse aufrechtzuerhalten und überschüssiges Wasser auszuscheiden. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist also sinnvoll.

    Fazit

    Es ist völlig verständlich, wenn Du Dich an manchen Tagen schwerer fühlst als sonst. Du leistest gerade jeden Tag Unglaubliches. Dein Körper verändert sich, trägt und versorgt ein neues Leben und das ist eine enorme Leistung. Ich hoffe, dass Dir einige der Tipps aus diesem Artikel wirklich helfen, Dir kleine Wohlfühlmomente zu verschaffen und Deinen Alltag ein wenig angenehmer zu gestalten. Mit den an Deinen Alltag angepassten Tipps kannst Du gezielt schweren Beinen gegensteuern und Dir die letzten Wochen der Schwangerschaft ein wenig leichter machen. Hör auf Deinen Körper und gönne Dir Pausen.