Schwangerschaft & schwere Beine: Ursache und Tipps

Thao Vy Duong
Thao Vy Duong

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Letzte Akutalisierung: September 24, 2025

Inhalt

    Du bist schwanger – eine wundervolle und aufregende Zeit! Aber plötzlich fühlen sich Deine Beine schwer, geschwollen und müde an? Keine Sorge, Du bist nicht allein. Viele Schwangere kennen dieses Gefühl, vor allem gegen Ende des Tages oder in den letzten Schwangerschaftsmonaten. 

    In diesem Artikel erfährst Du:

    • Warum Hormone eine zentrale Rolle bei schweren Beinen spielen

    • Wie Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft entstehen

    • Welche Maßnahmen Deinen Alltag erleichtern

    • Wann ein Arztbesuch notwendig ist

    Hormone in der Schwangerschaft

    Dein Körper arbeitet auf Hochtouren, um beste Bedingungen für Dein heranwachsendes Baby zu schaffen. Dabei verändert sich auch Dein Hormonhaushalt erheblich. Besonders das Hormon Progesteron sorgt für entspannte Muskulatur. Zwar gut für die Gebärmutter, aber auch mit Nebenwirkungen.

    Was genau passiert?

    • Die Blutgefäße weiten sich, um den erhöhten Blutbedarf zu decken

    • Die Venen verlieren an Spannkraft, das Blut fließt langsamer zurück zum Herzen

    • Schwerkraft und Mehrvolumen führen dazu, dass sich Blut in Beinen staut

    Die Folge: Du spürst Schwere, Druck und unter Umständen auch ein leichtes Kribbeln, besonders in Füßen und Waden.

    Wassereinlagerung in der Schwangerschaft

    Eines der häufigsten Symptome ist die sogenannte Wassereinlagerung (Ödeme). Hierbei handelt es sich um Flüssigkeit, die aus dem Gefäßsystem ins Gewebe austritt und dort Schwellungen verursacht.

    Warum passiert das?

    • Durch die zunehmende Gebärmuttergröße wird die untere Hohlvene im Beckenbereich zusammengedrückt

    • Der Blutrückfluss aus den Beinen wird behindert

    • Zusätzlich wird die Durchlässigkeit der Gefäßwände durch hormonelle Einflüsse erhöht

    Oft treten die Schwellungen gegen Ende des Tages oder bei warmem Wetter besonders stark auf. Die typischen Stellen: Knöchel, Füße, Unterschenkel und Hände.

    Symptome im Überblick

    • Spannungsgefühl in den Beinen

    • Schwellungen an Knöcheln und Füßen

    • Druckempfindlichkeit

    • Eingeschränkte Beweglichkeit bei starker Schwellung

    • Sichtbare Hautabdrücke nach Socken oder Schuhen

    Wichtig: Diese Symptome können unangenehm sein, sind aber in den meisten Fällen harmlos und vorübergehend. Bei anhaltenden Beschwerden kannst Du natürlich Rücksprache mit Deiner Hebamme oder Frauenärztin halten.

    Tipps gegen schwere Beine

    1. Leichte Bewegungen

    Sanfte Bewegung unterstützt die Durchblutung und den Lymphfluss. Empfehlenswert sind:

    • Tägliche Spaziergänge

    • Schwimmen

    • Spezielle Gymnastikübungen für Schwangere

    • Beckenbodentraining

    Schon 20–30 Minuten täglich machen einen Unterschied.

    2. Beine hochlegen

    Zwischendurch die Beine hochzulegen, hilft dem Körper, Flüssigkeit wieder abzutransportieren. Achte darauf:

    • Die Beine über Herzhöhe zu lagern

    • Mehrmals täglich Pausen einzulegen

    • Auch beim Schlafen ein Kissen unter die Unterschenkel zu legen

    3. Wechselduschen & kalte Güsse

    Je nach Wohlbefinden, können Wechselduschen dir Linderung verschaffen. Der Kältereiz regt die Venenaktivität an und kann Schwellungen reduzieren.

    • Beginne an den Füßen und arbeite Dich langsam nach oben

    • Verwende lauwarmes bis kaltes Wasser

    • Täglich morgens oder abends

    4. Kompressionsstrümpfe 

    Bei stärkerer Belastung können Kompressionsstrümpfe sinnvoll sein. Diese unterstützen den Rückfluss des Blutes und verhindern, dass sich Flüssigkeit im Gewebe staut.

    • Lass Dich ärztlich beraten

    • Trage die Strümpfe morgens vor dem Aufstehen

    • Achte auf passende Größen und Qualität

    5. Ausreichend trinken

    Klingt widersprüchlich, ist aber wahr: Trinke mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Tag. Das hilft, den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren. Zusätzlich wichtig:

    • Salz nicht komplett meiden, aber bewusst konsumieren

    • Kaliumreiche Ernährung (Bananen, Spinat, Avocado)

    • Vermeide stark verarbeitete Lebensmittel mit hohem Natriumanteil

    Wann ist Vorsicht geboten?

    Die meisten Wassereinlagerungen sind harmlos. Dennoch solltest Du aufmerksam sein. Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn:

    • Die Schwellung plötzlich auftritt

    • Nur ein Bein betroffen ist

    • Die Beine schmerzhaft, gerötet oder überwärmt sind

    • Weitere Symptome wie Kopfschmerzen, Augenflimmern oder hoher Blutdruck hinzukommen

    In solchen Fällen kann beispielsweise eine Venenthrombose oder eine Präeklampsie vorliegen, beides sollte zeitnah abgeklärt werden.

    Alltagstaugliche Tipps auf einen Blick

    • Tägliche Bewegung, z. B. Spazierengehen oder Schwimmen

    • Beine hochlegen, wann immer möglich

    • Kompressionsstrümpfe tragen

    • Je nach Wohlbefinden kalte Güsse & Wechselduschen

    • Genügend trinken

    • Auf eine ausgewogene, bewusste Ernährung achten

    • Bequeme Kleidung & flache Schuhe wählen

    Häufig gestellte Fragen (FAQ)

    • Sind schwere Beine während der Schwangerschaft gefährlich?
      In der Regel nicht. Sie gehören zu den häufigsten, meist harmlosen Schwangerschaftsbeschwerden. Bei zusätzlichen Symptomen ist eine ärztliche Abklärung empfehlenswert.

    • Was hilft schnell gegen geschwollene Füße und Beine?
      Beine hochlegen, Wechselduschen und sanfte Bewegung bringen oft schnelle Linderung. 

    • Sollte ich bei schweren Beinen Kompressionsstrümpfe tragen?
      Ja, besonders bei ausgeprägten Beschwerden. Die Anpassung sollte durch Fachpersonal erfolgen, z. B. in der Apotheke oder beim Facharzt.

    Fazit

    Schwere Beine und Wassereinlagerungen sind lästig, aber sie gehören leider für viele Schwangere zur Realität. Wichtig ist: Du kannst aktiv etwas dagegen tun. Mit Bewegung, bewusster Ernährung und kleinen Alltagstricks bringst Du wieder mehr Leichtigkeit in Deinen Tag. Dein Körper leistet gerade Großes. Gönne ihm kleine Pausen, achte auf Warnsignale und scheue Dich nicht, Unterstützung anzunehmen.