Laufen mit richtiger Technik: So vermeidest du Verletzungen

Thao Vy Duong
Thao Vy Duong

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Letzte Akutalisierung: June 10, 2025

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    Du schnürst regelmäßig Deine Laufschuhe, bist motiviert und ziehst Deine Kilometer durch. Doch dann zwickt plötzlich das Knie, die Achillessehne meldet sich oder die Schienbeine brennen bei jedem Schritt. Solche Beschwerden sind oft kein Zufall – häufig kann eine fehlerhafte Lauftechnik dahinter stecken.

    Hier erkläre ich Dir, woran Du eine fehlerhafte Lauftechnik erkennst, welche typischen Beschwerden damit einhergehen und vor allem, wie du sie vermeidest. Du bekommst praktische Tipps, um Deine Technik zu verbessern, Verletzungen vorzubeugen und hoffentlich wieder schmerzfrei laufen zu können.

    Warum die richtige Lauftechnik so wichtig ist

    Eine gute Lauftechnik kann nicht nur für effizienteres, sondern auch für Laufen mit weniger Belastung sorgen. Je besser Du Deinen Körper beim Laufen kontrollierst, desto weniger Druck lastet auf Gelenken, Sehnen und Bändern.

    Was kann eine verbesserte Lauftechnik bewirken?

    • Reduktion einseitiger Belastungen

    • Optimierung der Stoßdämpfung

    • Weniger Überlastungsbeschwerden

    • Geringeres Risiko für klassische Laufverletzungen wie Läuferknie, Schienbeinkantensyndrom, Plantarfasziitis oder Achillessehnenreizungen

    Hinweis: Eine optimierte Lauftechnik kann eine ärztliche Diagnose oder Behandlung nicht ersetzen. Wenn Deine Beschwerden weiterhin bestehen, suche bitte zeitnah ärztlichen Rat.

    Die häufigsten Technikfehler beim Laufen

    Bevor wir uns anschauen, wie Du Deine Lauftechnik verbessern kannst, ein Blick auf die häufigsten Fehler:

    1. Fersenlauf mit gestrecktem Knie → Führt oft zu unnötigen Aufprall auf das Kniegelenk

    2. Überschrittlänge → Das Bein landet weit vor dem Körperschwerpunkt – schlecht für Hüfte und Knie

    3. Schlechte Rumpfstabilität → Ein instabiler Core führt zu Ausweichbewegungen und Dysbalancen

    4. Schlechte Armhaltung → Verkrampfte oder asymmetrische Armbewegungen können die gesamte Körperbalance stören

    So verbesserst Du Deine Lauftechnik

    Die gute Nachricht: Eine saubere Lauftechnik ist keine Raketenwissenschaft – sie lässt sich trainieren. Wichtig ist Geduld, bewusste Wiederholung und am besten eine externe Analyse oder professionelle Anleitung (z. B. Lauftrainer oder Sportphysiotherapeut).

    1. Rumpfstabilität trainieren

    Ein starker Core ist das Fundament jeder Bewegung – beim Laufen genauso wie im Alltag. Praktische Übungen:

    • Planks

    • Russian Twists

    • Bird-Dogs

    2. Bewusstes Lauf-ABC

    Lauf-ABC-Übungen sind super, um Deine Lauftechnik gezielt zu verbessern. Sie fördern Koordination, Ansteuerung und Körpergefühl. Beispiele:

    • Skippings

    • Kniehebelauf

    • Anfersen

    • Hopserlauf

    3. Haltung checken

    Deine richtige Laufhaltung sollte möglichst aufrecht und leicht nach vorne geneigt sein – mit entspannter Schulter und Blick nach vorne. Stelle Dir vor, Du wirst an einem Faden am Kopf leicht nach oben gezogen.

    4. Fußaufsatz bewusst verändern

    Idealerweise landest Du mit dem Mittelfuß unter Deinem Körperschwerpunkt. Das reduziert die Hebelwirkung und entlastet Knie und Hüfte.

    Verletzungsprävention beim Laufen

    Auch wenn Deine Technik stimmt, solltest Du zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um Dein Verletzungsrisiko zu minimieren.

    1. Laufumfänge langsam steigern

    Die goldene Regel: Nicht mehr als 10 % Steigerung pro Woche.

    2. Regeneration ernst nehmen

    Ohne ausreichende Erholung riskierst Du Überlastung. Das heißt:

    • Ausreichend schlafen

    • Belastung und Erholung ausbalancieren

    • Aktive Regeneration einbauen

    3. Tools wie die Massagepistole sinnvoll nutzen

    Eine Massagepistole kann Verspannungen lösen, die Durchblutung fördern und Dir helfen, schneller zu regenerieren – sofern sie richtig angewendet wird. Sie ersetzt zwar keine ärztliche oder physiotherapeutische Behandlung, kann aber ergänzend sehr hilfreich sein.

    Anwendungs-Tipps:

    • Sanft beginnen – zu viel Druck kann kontraproduktiv sein

    • Niemals direkt auf Knochen oder Sehnen halten

    • Max. 1–2 Minuten pro Muskelgruppe

    Wann solltest Du Dir professionelle Hilfe holen?

    • Wenn Du wiederkehrende Schmerzen beim Laufen hast

    • Bei sichtbaren Fehlstellungen oder starkem Ungleichgewicht

    • Wenn Du nach Verletzungen wieder ins Training einsteigen willst

    Ein Lauftechnik-Check bei einem spezialisierten Physiotherapeuten oder Sportmediziner kann oft frühzeitig Probleme erkennen und gezielte Tipps zur Verbesserung deiner Lauftechnik geben.

    Häufige Fragen

    • Wie erkenne ich, ob meine Lauftechnik falsch ist?
      Achte auf einseitige Schmerzen, ungewöhnliche Ermüdung oder starkes „Aufklatschen“ Deiner Schritte. Eine Videoanalyse kann hier helfen.

    • Wie lange dauert es, die Lauftechnik umzustellen?
      Das ist individuell. Viele merken bereits nach wenigen Wochen erste Fortschritte – vor allem, wenn regelmäßig geübt wird.

    • Welche Schuhe unterstützen eine gesunde Lauftechnik?
      Es gibt keine „einzigen richtigen“ Schuhe. Entscheidend ist, dass sie zu Deinem Laufstil und Fußtyp passen. Eine Laufanalyse im Fachgeschäft ist ratsam.

    Fazit

    Lauf nicht einfach los – lauf bewusst: Wenn Du beim Laufen wirklich weiterkommen willst, führt kein Weg an einer soliden Technik vorbei. Die richtige Laufhaltung, kontrollierter Fußaufsatz, ein stabiler Core und gezielte Regeneration sind Dein Werkzeugkasten für gesundes, langfristiges Laufen. Investiere also nicht nur in Kilometer, sondern auch in Deine Technik – Dein Körper wird es Dir danken.