Fußschmerzen durch Diabetes

Thao Vy Duong
Thao Vy Duong

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Letzte Akutalisierung: May 25, 2025

Inhalt

    Fußschmerzen bei Diabetes sind ein Warnzeichen, welches Du nicht auf die leichte Schulter nehmen solltest. Denn hinter scheinbar harmlosen Beschwerden können sich ernsthafte Probleme wie Nervenschäden, Durchblutungsstörungen oder chronische Wunden verbergen. Besonders der sogenannte diabetische Fuß zählt zu den häufigsten und gefährlichsten Spätfolgen von Diabetes mellitus.

    In diesem Artikel erfährst Du, was genau hinter Nervenschmerzen in den Füßen bei Diabetes steckt, wie Du Wunden erkennst, warum sie oft schwer heilen – und vor allem: wie Du Deine Füße gezielt schützen kannst.

    Warum kommt es zu Fußschmerzen bei Diabetes?

    Bei Diabetes kann es mit der Zeit zu Schäden an den Nerven und Blutgefäßen kommen. Diese sogenannten diabetischen Neuropathien betreffen häufig zuerst die Füße und Beine. Wenn Du regelmäßig unter Fußschmerzen bei Diabetes leidest, liegt das oft an genau diesen Nervenschäden.

    Die Hauptursachen sind:

    • Schädigung der Nerven (periphere Neuropathie): Sie führt zu Taubheitsgefühl, Brennen, Kribbeln oder stechenden Schmerzen.

    • Durchblutungsstörungen (periphere arterielle Verschlusskrankheit): Diese verschlechtern die Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff und Nährstoffen.

    • Hoher Blutzucker über längere Zeit: Dieser begünstigt die Schädigung von Nerven und Gefäßen.

    Oft spürst Du kleine Verletzungen oder Druckstellen gar nicht mehr – und genau das macht es so gefährlich.

    Diabetischer Fuß – was steckt dahinter?

    Der Begriff diabetischer Fuß beschreibt eine Kombination aus Nervenschäden, schlechter Durchblutung und Infektionen, die letztlich zu offenen Wunden, Absterben von Gewebe (Nekrosen) oder sogar Amputationen führen können. Ein typisches Warnzeichen: Du bemerkst Schmerzen, Druckstellen oder kleine Risse an der Fußsohle oder zwischen den Zehen, die einfach nicht abheilen.

    Die häufigsten Symptome eines diabetischen Fußes:

    • Taubheitsgefühl in den Füßen

    • Brennende oder stechende Schmerzen (v. a. nachts)

    • Veränderte Hautfarbe (blass, bläulich oder gerötet)

    • Trockene, rissige Haut

    • Offene Wunden, die schlecht oder gar nicht heilen

    • Fußdeformitäten oder Veränderungen der Fußform

    Nervenschmerzen in den Füßen – wie fühlen sie sich an?

    Nervenschmerzen Füße Diabetes – das ist mehr als nur ein unangenehmes Kribbeln. Betroffene beschreiben diese Schmerzen oft als:

    • Brennend heiß

    • Stechend oder schneidend

    • Wie „Stromstöße“

    • Taub oder pelzig mit gleichzeitigem Schmerzgefühl

    Das Gemeine: Obwohl Deine Füße schmerzen, kann gleichzeitig das Schmerzempfinden für Verletzungen gestört sein. Du könntest zum Beispiel barfuß auf eine Glasscherbe treten, ohne es zu merken – und riskierst eine schwer heilende Wunde.

    Wundheilung bei Diabetes – warum sie so schwierig ist

    Wenn Dein Blutzucker dauerhaft zu hoch ist, stört das die natürliche Heilung von Wunden. Die Blutgefäße verengen sich, die Durchblutung wird schlechter, und das Immunsystem arbeitet langsamer. Das hat mehrere Folgen:

    • Kleine Verletzungen bleiben unbemerkt.

    • Die Wunde infiziert sich leicht.

    • Die Heilung dauert deutlich länger als bei Nicht-Diabetikern.

    • Im schlimmsten Fall entsteht ein Geschwür oder eine Infektion, die bis zum Knochen vordringt.

    Je früher Du eine Wunde erkennst und behandelst, desto besser sind die Heilungschancen.

    So schützt Du Deine Füße

    Die gute Nachricht: Du kannst viel tun, um Fußschmerzen bei Diabetes zu vermeiden – oder sie zumindest rechtzeitig zu erkennen. Hier die wichtigsten Maßnahmen:

    1. Tägliche Fußkontrolle

    • Sieh Dir Deine Füße jeden Tag genau an – auch die Fußsohlen und Zwischenräume der Zehen.

    • Achte auf Rötungen, Schwellungen, Blasen, Risse oder Verfärbungen.

    • Nutze einen Handspiegel oder bitte jemanden um Hilfe, wenn Du schlecht an Deine Füße kommst.

    2. Hautpflege nicht vergessen

    • Verwende täglich eine feuchtigkeitsspendende Fußcreme.

    • Vermeide Produkte mit Alkohol oder Parfüm – sie trocknen die Haut aus.

    • Entferne Hornhaut nur vorsichtig – am besten mit einem Bimsstein, nicht mit scharfen Gegenständen.

    3. Die richtigen Schuhe tragen

    • Schuhe sollten gut passen, nirgendwo drücken und keine Reibung verursachen.

    • Meide barfuß laufen – weder im Haus noch draußen.

    • Trage Baumwollsocken, die nicht einschneiden und keine Nähte an Druckstellen haben.

    4. Regelmäßige ärztliche Kontrollen

    • Lass Deine Füße mindestens einmal pro Jahr vom Arzt oder Podologen untersuchen.

    • Bei bestehenden Nervenschäden oder Wunden: deutlich häufiger.

    5. Blutzucker gut einstellen

    • Ein stabiler Blutzuckerspiegel schützt Deine Nerven und fördert die Wundheilung.

    • Achte auch auf Deine Blutfettwerte und den Blutdruck.

    Behandlung von Fußschmerzen bei Diabetes

    Je nach Ursache deiner Beschwerden gibt es verschiedene Therapieansätze:

    • Medikamente gegen Nervenschmerzen (z. B. Pregabalin, Duloxetin)

    • Fußpflege beim Podologen (z. B. Entfernung von Schwielen, Behandlung kleiner Wunden)

    • Schuhe mit spezieller Polsterung (orthopädische Einlagen)

    • Physiotherapie oder Fußtraining zur besseren Durchblutung

    • Blutzucker-Management über Ernährung, Bewegung und ggf. Insulintherapie

    Sprich mit Deinem Arzt, um einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen.

    Massagegeräte für die Füße bei Diabetes – sinnvoll oder riskant?

    Massagegeräte können bei müden oder verspannten Füßen wahre Wunder wirken – doch bei Diabetes ist Vorsicht geboten. Wenn du bereits unter Nervenschäden an den Füßen leidest, kann dein Schmerzempfinden eingeschränkt sein. Das bedeutet: Du spürst womöglich nicht, wenn ein Massagegerät zu stark drückt oder zu heiß wird – und riskierst unbemerkt Verletzungen oder Hautschäden. Trotzdem können sanfte Massagen eine sinnvolle Ergänzung sein, etwa zur Förderung der Durchblutung und Entspannung. Achte dabei auf folgende Punkte:

    • Wähle Geräte mit einstellbarer Intensität.

    • Vermeide Hitze- oder Vibrationsfunktionen, wenn du kein Gefühl mehr im Fuß hast.

    • Sprich vor der Anwendung mit Deinem Arzt oder Podologen.

    FAQ

    • Wie erkenne ich, ob meine Fußschmerzen vom Diabetes kommen?
      Wenn Du anhaltende Schmerzen, Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Brennen spürst – vor allem nachts – und bereits eine Diabetesdiagnose hast, sind Nervenschäden wahrscheinlich. Eine ärztliche Untersuchung gibt Klarheit.
    • Was tun bei einer Wunde am Fuß?
      Reinige sie sofort mit Wasser, desinfiziere sie und decke sie steril ab. Suche so schnell wie möglich einen Arzt oder Podologen auf – besonders, wenn Du kein Gefühl mehr im Fuß hast.
    • Kann man Nervenschäden in den Füßen rückgängig machen?
      Bereits geschädigte Nerven lassen sich nur selten komplett regenerieren. Mit guter Blutzuckerkontrolle und frühzeitiger Behandlung kannst Du aber das Fortschreiten stoppen und Beschwerden lindern.
    • Wann sollte ich zum Arzt gehen?
      Sofort – bei offenen Wunden, Schwellungen, Rötungen, Fieber oder schwarzen Verfärbungen am Fuß. Lieber einmal zu oft als zu spät.

    Fazit

    Fußschmerzen bei Diabetes sind ein Warnsignal deines Körpers. Ignorierst Du sie, kann es zu schwerwiegenden Folgen wie dem diabetischen Fuß oder sogar Amputationen kommen. Achte auf Deine Füße, pflege sie täglich, überprüfe sie regelmäßig und halte deinen Blutzucker im Griff. So kannst Du langfristig schmerzfrei bleiben und Deine Mobilität erhalten.