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Plantarfasziitis – ein Wort, das vielen von uns Schmerzen beim Gehen, Stehen oder sogar Ausruhen bereitet. Wenn Du darunter leidest, weißt Du, wie quälend diese Schmerzen sein können. Vielleicht hast Du schon verschiedene Behandlungen ausprobiert – Salben, Einlagen, Dehnübungen. Aber hast Du schon mal von TENS gehört?
Was ist TENS überhaupt?
TENS steht für “Transkutane Elektrische Nervenstimulation”. Klingt technisch – ist es auch. Aber keine Sorge: Das Prinzip ist einfach. Mit einem kleinen handlichen Gerät werden über aufgeklebte Elektroden elektrische Impulse auf die Haut übertragen. Diese Impulse stimulieren die Nerven und können so:
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Schmerzen blockieren (durch sogenannte Gate-Control-Theorie),
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die Ausschüttung körpereigener Schmerzmittel (Endorphine) fördern,
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die Durchblutung verbessern.
Wie funktioniert ein TENS-Gerät bei Plantarfasziitis?
Plantarfasziitis entsteht durch eine Reizung oder Entzündung der Plantarfaszie – das ist das kräftige Bindegewebe an deiner Fußsohle. Bei jedem Schritt wird es beansprucht. Kommt es zur Überlastung, entstehen winzige Verletzungen, die starke Schmerzen verursachen – vor allem morgens oder nach längerem Sitzen.
Ein TENS-Gerät gegen Plantarfasziitis setzt genau hier an. Die elektrischen Impulse sorgen dafür, dass der Schmerzreiz abgeschwächt oder gar nicht mehr an Dein Gehirn weitergeleitet wird.
Zudem kann die Reizstromtherapie helfen, Verspannungen in der Fußmuskulatur zu lösen, die Heilung zu fördern und Dir mehr Beweglichkeit zurückzugeben.
Elektrodenplatzierung: So setzt Du TENS richtig ein
Die korrekte Platzierung der Elektroden beim TENS Gerät ist entscheidend für die Wirkung. Hier findest Du zwei bewährte Methoden:
1. Direkt an der Schmerzstelle
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Eine Elektrode platzierst Du an der Ferse – dort, wo der Schmerz am stärksten ist.
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Die zweite Elektrode bringst Du mittig auf dem Fußgewölbe an.
2. Entlang der Nervenbahn
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Eine Elektrode leicht oberhalb des Fußknöchels an der Innenseite des Unterschenkels.
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Die zweite auf der Fußsohle unterhalb der Zehen.
Tipp: Verwende hautfreundliche, flexible Elektroden und achte auf guten Hautkontakt. Reinige die Haut vorher mit Wasser – das verbessert die Haftung und Wirkung.
Anwendung TENS gegen Fußschmerzen: Schritt-für-Schritt
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Gerät vorbereiten – Stelle sicher, dass Dein TENS Gerät vollständig aufgeladen oder mit Batterien bestückt ist.
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Elektroden anbringen – Je nach Methode auf die saubere, trockene Haut kleben.
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Intensität wählen – Starte mit einer niedrigen Stufe. Die Impulse sollten deutlich spürbar, aber nicht unangenehm sein.
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Behandlungsdauer – 20 bis 30 Minuten pro Sitzung, 1–2 Mal täglich.
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Pausen einlegen – Gönne deinem Fuß Ruhe zwischen den Anwendungen.
Vorteile von TENS bei Plantarfasziitis
Warum solltest Du TENS überhaupt in Betracht ziehen? Hier sind einige klare Pluspunkte:
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Nicht-invasiv & medikamentenfrei
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Einfach Zuhause anwendbar
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Oft bereits nach wenigen Minuten eine spürbare Schmerzlinderung
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Kombinierbar mit anderen Therapien (Hole Dir hierzu gerne vorher fachlichen Rat ein)
Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?
TENS gilt allgemein als sicher – dennoch gibt’s ein paar Dinge zu beachten:
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Nicht anwenden bei Herzschrittmacher, Epilepsie oder während der Schwangerschaft (ohne ärztliche Rücksprache).
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Hautreaktionen möglich – zum Beispiel Rötungen oder leichte Reizungen. Verwende in diesem Fall andere Elektroden oder wechsle die Position.
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Keine Anwendung auf offenen Wunden oder entzündeter Haut.
Wenn Du unsicher bist, sprich vorher mit deinem Arzt oder Physiotherapeuten.
TENS-Gerät kaufen – Worauf solltest Du achten?
Wenn Du Dir ein TENS Gerät zulegen möchtest, achte auf folgende Kriterien:
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Einfache Bedienung (ideal mit Display und Programmen)
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Regulierbare Intensität und Frequenz
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Hautfreundliche Elektroden im Set enthalten
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Kompakte Größe und Akkubetrieb
Einige Geräte bieten auch EMS (“Elektrische Muskelstimulation”) zusätzlich an – das kann eine sinnvolle Ergänzung sein.
Häufige Fragen
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Hilft TENS bei chronischer Plantarfasziitis?
Gerade bei länger anhaltenden Beschwerden kann TENS Linderung verschaffen. -
Wie oft sollte ich TENS anwenden?
1–2 Mal täglich für 20–30 Minuten. Achte auf regelmäßige Pausen. -
Wie schnell wirkt TENS?
Manche Nutzer spüren sofortige Erleichterung, andere erst nach mehreren Anwendungen.
Fazit
Wenn Du eine sanfte, einfache und wirksame Methode zur Schmerzlinderung bei Plantarfasziitis suchst, kann TENS eine echte Hilfe sein. Es ist flexibel anwendbar, zeigt schnelle Ergebnisse und Du kannst es direkt Zuhause einsetzen. Wichtig ist die richtige Platzierung der Elektroden, ein wenig Geduld und die passende Intensität. Natürlich ersetzt TENS keine ganzheitliche Therapie – aber es kann ein entscheidender Baustein sein, damit Du wieder schmerzfreier durch den Alltag gehst.